Saitō Hideo (japanisch 斎藤 秀雄; geboren 23. Mai 1902 in Tōkyō; gestorben 18. September 1974) war ein japanischer Cellist, Dirigent und Musikpädagoge.

Leben und Werk

Saitō Hiroshi, Sohn von Saitō Hidesaburō (斎藤 秀三郎; 1866–1929), der den Englischunterricht in Japan vorantrieb, gehörte früh einem Mandolinen-Orchester unter Hiruma Kenpachi an. Er erhielt seit seinem 16. Lebensjahr von Ōno Motonaga (多 基永), einen Mitglied des Musikensembles des Hofamtes, Cellounterricht. Danach schrieb er sich in der Sophia-Universität ein, brach das Studium jedoch ab, weil er sich ganz der Musik widmen wollte. 1922 ging er mit dem damals als Komponist und Dirigent bekannten Konoe Hidemaro nach Deutschland und studierte an der Musikhochschule Berlin Cello unter Julius Klengel in der Leipziger Musikschule.

1927 kehrte Saitō nach Japan zurück und wurde Erster Cellist im „Neuen Symphonieorchester“ (新交響楽団, Shin-kōkyōgakudan), dem Vorgänger des NHK-Sinfonieorchesters. Als Dirigent debütierte er 1928 während der 30. Saison. Im selben Jahr gab er sein Debüt als Cellist und hielt 1929 sein erstes Konzert, das ein Erfolg war. 1930 bildete er sich in Berlin unter Emanuel Feuermann an der Musikhochschule in Berlin weiter. Nach seiner Rückkehr nach Japan zurück arbeitete er weiter als Chefcellist des Shin-kōkyōgakudan.

1948 gründete Saitō, unterstützt vom Komponisten Minao Shibata und dem Musikkritiker Yoshida Hidekazu, die „Musikschule für Kinder“. Sie wurde später zur Ausbildungsstätte „Tōhō Gakuen“ (桐朋学園) und schließlich zur „Universität Tōhō Gakuen“ (桐朋学園大学). Dort war er als Professor, Abteilungsleiter und schließlich als Präsident tätig.

1973 wurde Saitō als Person mit besonderen kulturellen Verdiensten ausgezeichnet.

Zu seinen Schülern gehören der Cellist Tsuyoshi Tsutsumi, die Dirigenten Seiji Ozawa und Eiji Ōue. Ozawa brachte 1984 das „Saitō-Gedächtnis Orchester“ (サイトウ・キネン・オーケストラ) zusammen, das sich seitdem jährlich zu Konzertaufführungen trifft.

Anmerkungen

  1. Heute eine Fakultät der Universität der Künste Berlin.
  2. Klengel (1859–1933) komponierte ein Stück für 12 Cellisten, das zum Ausgangspunkt für die gegenwärtige Gruppe der 12 Cellisten geworden ist.

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Saitō Hideo. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993, ISBN 4-06-205938-X, S. 1296.

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