Hildegrim II. († 21. Dezember 886) war von 853 bis 886 der vierte Bischof von Halberstadt.
Der Neffe Liudgers war der sechste Abt der Klöster Werden und Helmstedt und wurde nach dem Tod Bischof Haymos im Jahr 853 dessen Nachfolger in Halberstadt. Hildegrim II. vollendete die Bauarbeiten an dem angeblich bereits unter Hildegrim I. begonnenen Dom, der seit 853 um eine Krypta erweitert worden war. Am 5. November 859 weihte er das Gotteshaus Jesus Christus und dem Heiligen Stephan, dessen Armreliquie er aus diesem Anlass zusammen mit einer Vielzahl von Reliquien anderer Heiliger in den Hochaltar einmauern ließ. Für die Synoden in Köln (868) und in Worms (870) ist die Anwesenheit Bischof Hildegrims II. belegt, wenn auch ohne Hinweis auf seine Diözese Halberstadt. Nach 863, aber vor dem Jahr 877 wurde Hildegrim wie die Bischöfe vor ihm Abt des Klosters Werden. Dort weihte er 875 die Erlöserkirche, trieb den Turmbau voran und stellte das Kloster 877 unter den Schutz des Königs. Den Mönchen sicherte er für die Zeit nach seinem Tod das Recht der freien Abtswahl zu. Nach seinem Ableben wurde Hildegrim II. wie seine Vorgänger nicht in Halberstadt, sondern in der Liudgeridenkrypta des Klosters Werden beigesetzt.
Literatur
- Heinrich Engel: Ruhrchristen. Geschichte und Geschichten von Ludgerus und den Liudgeriden, von Reichsäbten und Pfarrern in Werden an der Ruhr. Schmitz, Essen 1997, ISBN 3-932443-04-7.
- Hedwig Röckelein: Halberstadt, Helmstedt und die Liudgeriden. In: Jan Gerchow (Hrsg.): Das Jahrtausend der Mönche. Köln, Wienand 1999, S. 65–73 (PDF)
Weblinks
- Hildegrim in den Datenbanken des Wissensaggregators Mittelalter und Frühe Neuzeit des Forschungsprojekts Germania Sacra
- DI 81, Stadt Essen, Nr. 97† (Sonja Hermann); Grabdenkmal für Hildegrim den Jüngeren in Werden, St. Ludgerus, ‚Liudgeridenkrypta’ im Portal Die Deutschen Inschriften.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Altfried | Abt von Werden und Helmstedt 849–886 | Andulph |
Haymo | Bischof von Halberstadt 853–886 | Agiulf |