Das Wort Himmelsstrich ist ein veraltetes Wort der Wissenschaftssprache und wird heute synonym zu geografischer Gegend gebraucht. Grimm hält den Himmelsstrich für einen „erdstrich unter einem gewissen theil des himmels, namentlich bezüglich des klimas“.
Wortwörtlich sind Himmelsstriche von Himmelskörpern gezogene Linien am Himmelsgewölbe. Zwei bekannte Himmelsstriche etwa sind die Tropen (von altgriech ἡ τροπή – tropä – die Wendung), unsere heutigen Wendekreise, also die Linien, die die Sonne jeweils am 21./22. Dezember und am 20./21. Juni am Himmel zieht, nicht zu verwechseln mit den Tropen als Klimazonen, die zwar nach ersteren, also den Tropen als Wendekreisen, genannt wurden, aber erst später nach Prägung des Wortes Klimazone ihre heutige Bedeutung als eine solche erhielten. Das Wort Klimazone wurde erst geprägt, als das griechische Wort Klima gar nicht mehr und das Wort Himmelsstrich nur noch halb verstanden wurde, weil am Klima nur noch die Bedeutung Wetter und am Himmelsstrich die Bedeutung Gegend haften geblieben bzw. präsent war.
Da die Tropen (Wendekreise) aber in gewisser Weise eine Widerspiegelung der Neigung der Ekliptik sind, und zwar insofern sie die Nord- bzw. Südtangente derselben bilden, und somit eine gewisse Identität, abzulesen an der Gradzahl, zwischen den Wendekreisen und der Schiefe der Ekliptik vorliegt, kamen viele auf die Idee den griech. Begriff τὸ κλίμα – to klima, also das Klima mit Neigung wiederzugeben, was in diesem Zusammenhang zu falschen Assoziationen Anlass gibt. Es müsste besser „Sonnenwinkel in Abhängigkeit zur geografischen Breite“ heißen.