Die Historia Naturalis Brasiliae stellt ein einzigartiges historisches, wissenschaftliches und künstlerisches Zeugnis über die Landeskunde Brasiliens dar, das Johan Moritz von Nassau-Siegen während seiner Amtszeit von 1637 bis 1644 als „Generalgouverneur“ in Niederländisch-Brasilien zu verdanken ist.

Er schuf diese Voraussetzungen, indem er für seine achtjährige Expedition nach Brasilien namhafte Wissenschaftler und Künstler für eine umfassende naturkundliche Dokumentation und Bestandsaufnahme Brasiliens rekrutierte.

Das 1648 von Johannes de Laet herausgegebene lateinische Werk Historia Naturalis Brasiliae mit medizinischen und naturkundlichen Abhandlungen von Willem Piso und Georg Marggraf stellt eine detaillierte, reich bebilderte Beschreibung der Geschichte, der Landes- und Naturkunde und der Flora und Fauna Brasiliens dar, das erstmals und über Jahrhunderte hinweg spätere Forscher angeregt hat. Das Buch war für lange Zeit das einzige Werk mit wissenschaftlichem Anspruch zur Botanik, Zoologie, Ethnologie und Medizin Brasiliens. Das aus dem gleichen Brasilienforschungen unter Johan Moritz von Nassau-Siegen entstandene Theatrum rerum naturalium Brasiliae wurde niemals gedruckt.

Neben Piso und Markgraf waren auch die holländischen Maler Frans Post und Albert Eckhout sowie der Architekt und Ingenieur Pieter Post, Bruder des Malers Frans an der Bestandsaufnahme maßgeblich beteiligt.

Ausgabe

  • Willem Piso und Georg Marggraf: Historia naturalis Brasiliae in qua non tantum plantae et animalia, sed et indigenarum morbi, ingenia et mores describuntur et iconibus supra quingentas illustrantur, Lugdun. Batavorum: Apud Franciscum Hackium; et Amstelodami: Apud Lud. Elzevirium 1648 Volltext
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