Der heilige Pankratius (* um 290 in Phrygien; † um 304 in Rom) war ein römischer Märtyrer der frühen christlichen Kirche. Der Name kommt aus dem Griechischen und bedeutet Der alles Beherrschende. Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurde er im Deutschen auch als Pankraz bezeichnet.
Leben
Pankratius war der Sohn eines wohlhabenden Phrygiers aus der Gegend von Synnada und wurde der Legende nach als 14-jähriger Waise zu seinem Onkel nach Rom gebracht. Dort wurde er schon bald unter der Herrschaft des Diokletian wegen seines Glaubens enthauptet.
Verehrung
In der Chronographie wird er bereits 354 erwähnt. Um 500 erbaute der römische Bischof Symmachus ihm zu Ehren an der Via Aurelia eine Basilika. Seine Verehrung war europaweit verbreitet. Er zählt zu den fünf Eisheiligen.
Gedenktag
- Katholisch: 12. Mai (nichtgebotener Gedenktag im Allgemeinen Römischen Kalender)
- Evangelisch: 12. Mai (Gedenktag im Evangelischen Namenkalender der EKD)
Bauernregel
Die dem Gedenktag des Eisheiligen entsprechende Bauernregel lautet:
- Wenn’s an Pankratius gefriert, so wird im Garten viel ruiniert.
- Ist Sankt Pankratius schön, wird guten Wein man sehn.
Darstellung
Pankratius wird oft in vornehmer Kleidung oder Ritterrüstung mit Schwert, Märtyrerkrone und Palme dargestellt, teilweise handelt es sich um ein Heiligenattribut.
Verehrung, Orte und Namen, die mit Pankratius in Verbindung stehen
Um 500 erbaute Papst Symmachus ihm zu Ehren an der Via Aurelia die Basilika San Pancrazio.
Nach dem Heiligen werden – oft in der Kurzform Pankraz – Orte, Kirchen und Menschen benannt. Dazu gehört St. Pankraz in Oberösterreich, in dessen Wappen das silberne Schwert als Attribut auf ihn hindeutet. Weitere Orte sind der Prager Stadtteil Pankrác sowie St. Pankraz in Salzburg mit der Kirche St. Pankraz am Haunsberg, St. Pankraz in Südtirol, die St. Pankratiuskirche in Ohnastetten und mehrere San Pancrazio in Italien, ferner das Wallfahrtsziel Pankratiuskirchenpp St. Pankraz (Karlstein). In Belecke gibt es Wappen und Kirche. Eine Gesamtübersicht findet sich unter Pankratiuskirche. In London ist der Stadtteil St. Pancras nach ihm benannt und nach diesem der Bahnhof St Pancras, einer der Hauptbahnhöfe der Stadt, an dem die Züge nach Paris abfahren.
In der Haute Saône, Frankreich, gibt es die Ortschaften Mailleroncourt-Saint-Pancras, Betoncourt-Saint-Pancras und Dampvalley-Saint-Pancras.
In Wil (Kanton St. Gallen, Schweiz) befinden sich in der Kirche St. Nikolaus die Gebeine des dritten Stadtheiligen St. Pankratius.
Der Benediktiner Pankraz Stollenmayer (1889–1980) wählte den Heiligennamen als Ordensnamen, desgleichen der Salvatorianer Pankratius Pfeiffer (1872–1945), der Engel von Rom.
In Mainz stand früher ein Pankratiusbrünnchen.
Literatur
- Hubertus R. Drobner: Pankratius. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 23, Bautz, Nordhausen 2004, ISBN 3-88309-155-3, Sp. 1039–1058.
Siehe auch
Weblinks
- Pankratius (Memento vom 29. Juni 2007 im Internet Archive) im Ökumenischen Heiligenlexikon (ÖHL)
- Pankratius (Memento vom 29. Juni 2007 im Internet Archive) im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)
Einzelnachweise
- ↑ Pankratius. Kathpedia. Die freie katholische Enzyklopädie.