Hochschwabgruppe | ||
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Hochschwabgruppe vom Schöckl aus gesehen | ||
Höchster Gipfel | Hochschwab (2277 m ü. A.) | |
Lage | Steiermark, Österreich | |
Teil der | Nördliche Kalkalpen | |
Einteilung nach | AVE 18 | |
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Koordinaten | 47° 37′ N, 15° 9′ O |
Die Hochschwabgruppe ist eine Gebirgsgruppe der Nördlichen Ostalpen in der Steiermark. Höchster Gipfel ist mit 2277 m ü. A. der namensgebende Hochschwab.
Lage
Die Gebirgsgruppe befindet sich im östlichen Teil der Nordalpen in der Steiermark.
Die Gruppe umgrenzt sich nach der Alpenvereinseinteilung der Ostalpen (AVE):
- Großreifling – Salza – Wildalpen – Gußwerk – Wegscheid – Seebergsattel – Seegraben – Stübmingbach – Thörlbach bis Einmündung Mürz – Mürz bis Einmündung Mur – Mur bis Leoben – Vordernberger Bach – Präbichl – Erzbach – Hieflau – Enns bis Großreifling
Sie umfasst:
- das Hochschwabmassiv (Hochschwabgruppe im eigentlichen Sinne):
- Das ausgedehnte Kalksteinplateau umfasst eine Fläche von ca. 400 km² und wird im Osten durch den Seebergsattel und im Westen durch den Präbichl begrenzt. Nur dieses Massiv gehört zu den Kalkhochalpen der Nördlichen Kalkalpen.
- die Aflenzer Staritzen (kann auch als östlicher Ausläufer des Hochschwabstocks gesehen werden)
- die Zeller Staritzen, ganz im Nordosten
- Polster, Hochturm (Trenchtling), Pribitz, Meßnerin – das sind südliche Vorstöcke des Hochschwabs östlich des Präbichl
- die nördlichen Randberge des Aflenzer Beckens, zum Hochschwabmassiv im Norden wenig abgegrenzt und schon mittelgebirgig, mit Ilgner Alpl, Aflenzer Bürgeralm, Oisching/Schießlingalm
- schon zur Grauwackenzone und zum zentralalpinen Kristallin gehörig:
Landesüblich wird nur der kalkalpine Teil als Hochschwabgruppe bezeichnet, die von den Alpenvereinen systematischerweise (entlang der signifikanten orographischen Tallinie) dazugenommenen südlichen Teile, die gänzlich anderen landschaftlichen Gepräges sind, werden hierorts zu den Mürztaler Alpen (Mürzberge) gerechnet.
Geologie
Das Hochschwabmassiv war mehrmals Schauplatz riesiger Bergstürze. Insbesondere zu erwähnen ist der von Wildalpen, wo etwa 4000 v. Chr. eine gewaltige Felsmasse vom Ebenstein und Brandstein abbrach und nach Norden absackte. In weiterer Folge zerlegte sich die Sturzmasse und donnerte als Sturzstrom bis über das heutige Wildalpen hinaus in das Salzatal. Zwei weitere Bergstürze gab es in prähistorischer Zeit in Tragöß (von der Meßnerin unter Aufstauung des Grünen Sees und vom Trenchtling unter Aufstauung der Pfarrerlacke).
Das Hochschwabmassiv ist auch reich an Höhlen, so befindet sich hier die ausgedehnte Frauenmauerhöhle.
Vom Präbichl ziehen sich Werfener Schichten (die klastische Basis der Kalkalpendecken) und die Grauwackenzone (deren Schiefergrundgebirge mit Porphyroiden und Kalken, die auch bedeutende Bodenschätze führt) nördlich des Aflenzer Beckens entlang, was dieser Zone ihr mittelgebirgiges Relief gibt. Vom Präbichl zieht sich auch eine Ader von Werfener Schichten nordostwärts (Griesboden, Jassinggraben, Ochsenboden, Ghf. Bodenbauer), die die signifikante Südflanke des Hochschwabstocks im Quellgebiet von Laming und Ilgner Bach markiert. Die südlich davon befindlichen Berge Hochturm, Pribitz und Meßnerin sind aber reine Kalkstöcke.
Ganz anders stellt sich die Südteil der Gruppe dar, er besteht aus zentralalpinem Kristallin (Paragneis, Kletschachkogel- und Floningmassiv).
Natur und Sehenswürdigkeiten
Zur intakten Fauna zählen unter anderem Alpenmurmeltiere, Gämsen, Alpensteinböcke, Auerhähne, Salamander und Kreuzottern. Am Hochschwab befindet sich das größte Gämsenrevier Europas. Dementsprechend ist auch die Gastronomie im ganzen Bereich auf diese Wildspezialitäten ausgerichtet. Die Flora ist besonders vielfältig: Unter anderem sind Aurikel, Frauenschuh, Kohlröschen, Edelweiß und verschiedene Arten von Enzianen zu finden.
Die Zweite Wiener Hochquellenleitung entnimmt ihr Wasser der Kläfferquelle im nördlichen Hochschwabgebiet (Gemeinde Wildalpen). Bei der Schneeschmelze fließen rund 10.000 Liter pro Sekunde. Zahlreiche Bauten der Leitung stehen unter Denkmalschutz.
Bemerkenswert ist das 2005 neu eröffnete Schiestlhaus des ÖTK (2154 m), das das weltweit höchstgelegene Passivhaus ist und den 120 Jahre alten Vorgängerbau ablöst. Auf der anderen Seite gibt es eine Reihe kleiner Almhütten, auf denen traditionelle Almwirtschaft, Gastronomie und einfache Übernachtung verbunden sind (Pfaffingalm, Fölzalm u. a.).
Beim Bodenbauer (Thörl) wurde vor einigen Jahren ein eigenes Hochschwabmuseum eröffnet. Einige Seen im Hochschwabgebiet, z. B. der Leopoldsteiner See bei Eisenerz, der Brunnsee bei Wildalpen oder der Grüne See von Tragöß, bieten Trinkwasserqualität. Weitere bekannte Stehgewässer sind der Sackwiesensee bei Tragöß und der Teufelssee zwischen Eisenerz und Wildalpen.
Schutzhütten in der Hochschwabgruppe
- Voisthaler Hütte (1654 m) – ÖAV, in zentraler Lage, am Fuße der Edelspitzen
- Sonnschienhütte (1523 m) – ÖAV, auf der gleichnamigen Alm, im Westen der Gebirgsgruppe, am Fuße des Ebensteins
- Leobner Hütte (1582 m) – ÖAV, im Südwesten der Gebirgsgruppe, erreichbar von der Präbichl – Passhöhe
- Schiestlhaus (2154 m) – ÖTK, nordöstlich des Hochschwabgipfels
- Fleischer-Biwak (2153 m) – ÖAV, am westlichen Schwabenboden
- Fölzalm (1484 m) – privat, zwei Almgasthäuser, umgeben von eindrucksvollen Fels- und Klettergipfeln (z. B. Winkelkogel, Schartenspitze an der Westwand der Mitteralm)
- Häuslalm (1526 m) – privat, auf der Hochfläche zwischen Sonnschienalm im Westen und Hochschwabgipfel im Osten
- Gsollalm (1201 m) – privat, am Fuße der Frauenmauer, im Westen der Gebirgsgruppe
- Pfaffingalm (1550 m) – privat, auf der gleichnamigen Almfläche im Westen zwischen Brandstein, Frauenmauer und Sonnschienalm
Markante Erhebungen bzw. Gipfel der Hochschwabgruppe
- Hochschwab (2277 m)
- Ringkamp (2153 m)
- Ebenstein (2123 m)
- Karlhochkogel (2096 m)
- Trenchtling (Hochturm) (2081 m)
- Großer Griesstein (2023 m)
- Fölzkogel (2022 m) und Fölzstein (1946 m)
- Beilstein (2012 m)
- Hochweichsel (Aflenzer Staritzen) (2006 m)
- Brandstein (2003 m)
- Riegerin (1939 m)
- Pfaffenstein (1871 m)
- Festlbeilstein (1847 m)
- Meßnerin (1835 m)
- Hochblaser (1771 m)
- Thalerkogel (1655 m)
- Floning (1583 m)
- Pribitz (1579 m)
- Kampeck (1525 m)
- Kletschachkogel (1457 m)
Liste von Gipfeln nach Schartenhöhe
Nr. | Gipfel | Höhe (m) | Schartenhöhe (m) |
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1. | Hochschwab | 2277 | 1051 |
2. | Meßnerin | 1835 | 620 |
3. | Floning | 1583 | 576 |
4. | Zinken | 1619 | 525 |
5. | Hochturm | 2081 | 521 |
6. | Stangl | 1592 | 511 |
7. | Thalerkogel | 1655 | 501 |
8. | Riegerin | 1939 | 494 |
9. | Brandstein | 2003 | 446 |
10. | Kaltmauer | 1929 | 409 |
11. | Oisching | 1699 | 408 |
12. | Ilgner Alpl | 1506 | 396 |
13. | Spielmäuer | 1360 | 370 |
14. | Kampl | 1990 | 364 |
15. | Mieskogel | 1554 | 364 |
16. | Griesmauerkogel | 2034 | 357 |
17. | Ebenstein | 2123 | 348 |
Weitwanderwege
Die Hochschwabgruppe wird von den folgenden Weitwanderwegen durchquert:
- Nord-Süd-Weitwanderweg 05
- Nordalpenweg 01
- Europäischer Fernwanderweg E4 (alpin)
- Europäischer Fernwanderweg E6
- Steirischer Landesrundwanderweg
- Vom Gletscher zum Wein
Wichtige Talorte
Hochschwabmassiv i. e. S.:
Hochschwabgruppe i. w. S.:
Literatur
- Günter und Luise Auferbauer: Hochschwab. Rother Wanderführer ISBN 3-7633-4189-7
- Günter und Luise Auferbauer: Alpenvereinsführer Hochschwab, Bergverlag Rother, ISBN 3-7633-1261-7, 3. Auflage 1990.
- Liselotte Buchenauer: Hochschwab, 1960 (2. Auflage 1974), Leykam Verlag ISBN 3-7011-7044-4
- Rudolf Ägyd Lindner: Hochschwab. H. Weishaupt Verlag ISBN 3-900310-26-2
- Ewald Putz: Hochschwab. ISBN 3-85498-325-5
- Lukas Plan: Speläologisch-tektonische Charakterisierung der Karstwasserdynamik im Einzugsgebiet der bedeutendsten Quelle der Ostalpen (Kläfferquelle, Hochschwab) - Diplomarbeit am Institut für Geologie der Universität Wien. (PDF; 3,2 MB) Verband Österreichischer Höhlenforscher, 2002, S. 9–15, abgerufen am 8. Dezember 2009.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Alpeneinteilung, bergalbum.de (private Webseite)
- 1 2 3 N.5, N.5a Hochschwabgruppe - Zeller Staritzen (Nordalpen), Umweltinformation Steiermark | Natur und Landschaft | Landschaftsgliederung
- ↑ Andreas Kellerer-Pirklbauer et al. (2009): Der Bergsturz von Wildalpen (Hochschwab, Steiermark): Neue dendrochronologische Ergebnisse eines Baumfragments aus der Bergsturzablagerung. (PDF 1,8 MB, zuletzt abgerufen am 31. Mai 2023)
- ↑ Abele, Gerhard (1974): Bergstürze in den Alpen. Ihre Verbreitung, Morphologie und Folgeerscheinungen. München, Deutscher und Österreichischer Alpenverein