Das Hohntor ist ein Stadttor, das die Altstadt von Bad Neustadt an der Saale nach Süden begrenzt. Es ist das Wahrzeichen der Stadt und wurde im Herbst 1580 fertiggestellt. Es ist 34 Meter hoch und hat sechs Geschosse.
Geschichte
Im Bürgermeisterbuch von 1578 findet sich folgender Eintrag: „1578 Marty Alter Hohnturm. Den 22. März ist unseres gnädigen Fürsten und Herrn Baumeister Hans Glock allhier gewest auf unser Ansuchen. Von Ihre fürstlichen Gnaden hieher verordnet den schadhaftigen Hohnturm zu besichtigen (…)“ (zitiert nach Ludwig Benkert) Nach diesem Besuch mit dem fürstbischöflichen Baumeisters beschloss der Bischof Julius Echter den Neubau des Hohntors.
Im Jahr 1580 erfolgte dann die Fertigstellung des neuen Stadttors. Hauptsächlich war das Hohntor eine wesentliche Verbesserung der Verteidigungsfähigkeit der Stadt im Norden des Bistums Würzburg. Gleichzeitig war damit eine Kontrolle des Saaletals möglich. Seit 1930 beschloss man die weitgehende Erschließung für den modernen Straßenverkehr und schuf seitliche Durchgänge für Fußgänger. Das Hohentor gehört zur Stadtmauer Bad Neustadts und ist das einzige erhaltene Stadttor der Kommune. Im Jahr 1979 feierte man unter Bürgermeister Paul Goebels im großen Stil das 400-jährige Bestehen des Tors.
Hohntor als Motiv und Symbol
Die Bedeutung des repräsentativen Tor für die Stadt wurde immer wichtiger und schon bald bedienten sich den Menschen mit dem Tor als Symbol für die Stadt. Bis in die Gegenwart nutzen Firmen, Vereine und die Stadt selber das eindrucksvolle Gebäude als Wahrzeichen Bad Neustadt an der Saale. So gab es bis in die 2010er Jahre eine Hohntor-Apotheke in der Hohnstraße.
Spörleintor als Gegenstück im Norden der Altstadt
Ab 1678 begann man mit dem Bau eines gleichartigen Gegenstücks im Norden der Altstadt als Spörleintor (am Zollberg). Allerdings blieb das Spörleintor immer Bauruine und wurde schließlich 1837 abgerissen. Einzige Darstellung („Neustadt Oberes Tor“) findet sich auf einem Nymphenburger Porzellanteller aus dem 19. Jhd.
Auswahl historischer Postkarten vom Hohntor (vor 1930)
Literatur
- Hohntor, in: Die Kunstdenkmäler von Unterfranken und Aschaffenburg, Bezirksamt Neustadt an der Saale, München 1922, Seite 127.
- Alfons Maria Borst, Das geplante Spörleinstor von 1678, Schreibmaschinentext im Stadtarchiv Bad Neustadt ohne Jahr, vermutlich 1960er Jahre.
- Ludwig Benkert, Das Hohntor in Bad Neustadt a. d. Saale. In: Jahrbuch des Landkreises Rhön-Grabfeld 1 (1979), S. 233–234.
- der., Bad Neustadt an der Saale, die Stadtchronik. Bad Neustadt 1985, Seite 116f.
- Barbara Schock-Werner, Die Bauten im Fürstbistum Würzburg unter Julius Echter von Mespelbrunn 1573–1617, Dettelbach 2005, S. 348.
- Marcus Simm, Lederer hinter dem Hohntor – spätmittelalterliche Stadtkerngrabung in Bad Neustadt a.d. Saale, Landkreis Rhön-Grabfeld, in: Das Archäologische Jahr in Bayern 2017, Seite 119–120, Darmstadt 2018.
Weblinks
Koordinaten: 50° 19′ 15,8″ N, 10° 12′ 50,3″ O