Hugo de Folieto, auch Hugo von Fouilloy (* um 1100 in Fouilloy bei Amiens; † um 1174 in Saint-Laurent-au-Bois) war ein Geistlicher und Verfasser theologischer Werke.
Hugo benannte sich nach seinem Geburtsort Fouilloy lateinisch de Folieto. Er wurde Geistlicher und lebte bereits in jungen Jahren als regulierter Chorherr im Stift Saint-Laurent-au-Bois in der Nähe von Corbie. Von 1132 bis 1152 wurde er Prior von Saint-Nicolas de Régny und von 1153 bis zu seinem Tod Prior des Augustinerchorherrenstifts Saint-Laurent-au-Bois.
Hugo ist der Verfasser zahlreicher theologischer Werke in lateinischer Sprache, die jedoch oft für Werke Hugo von St. Victors gehalten wurden und unter dessen Namen gedruckt wurden. Hugo de Folietos Werke fanden keine weite Verbreitung. „Das Hauptwerk Hugos ‚De claustro animae’ gehört – allerdings – zu den am meisten verbreiteten Werken des Mittelalters ...“ (J. Seyfarth, Speculum Virginum, 2001, I, S. 25). Seine Werke sind in Handschriften aus dem 12. bis 16. Jahrhundert überliefert und befassen sich oft mit der allegorischen Betrachtung klösterlicher Bauwerke.
Werke
- De medicina animae
- De nuptiis
- De avibus (entstanden zwischen 1132 und 1152)
- De claustro animae (4 Bände, um 1160)
- De rota verae et falsae religionis
- De pastoribus et ovibus
Literatur
- Max Manitius, Paul Lehmann: Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters. Band 3: Vom Ausbruch des Kirchenstreites bis zum Ende des 12. Jahrhunderts., Beck, München 1931, S. 226–228. Es existieren verschiedene unveränderte Nachdrucke.
- Birgit Gansweidt: Hugo de Folieto. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 5. Artemis & Winkler, München/Zürich 1991, ISBN 3-7608-8905-0, Sp. 171 f.
- Friedrich Wilhelm Bautz: Hugo de Folieto. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 1140–1141.