Als Welpe bezeichnet man einen jungen Haushund, aber auch Wolf oder Fuchs, der noch gesäugt wird bzw. höchstens zwei bis drei Monate alt ist.

Neben den Jungtieren von Hunden werden teilweise auch die des marderartigen Raubwilds als Welpe bezeichnet. Darüber hinaus werden darunter auch Neugeborene der Raubtiere allgemein bis zur Entwöhnung verstanden. Die ursprünglich niederdeutsche Form erscheint seit dem 16. Jahrhundert im Hochdeutschen und hat den lautverschobenen Begriff Welf weitgehend verdrängt.

Haushund

Sowohl die Zahl der Welpen als auch deren Geburtsgewicht variiert erheblich und ist unter anderem rasseabhängig. Weitgehend einheitlich ist dagegen das Verhältnis aus Gesamtgewicht des Wurfs zum Körpergewicht der Mutter, das bei 11 Prozent (10–15 %) liegt. Der größte bekannt gewordene Wurf bestand aus 22 Welpen. Beim Haushund wird ein Jungtier über die Säugezeit hinaus bis zu einem Alter von sechs bis neun Monaten als Welpe bezeichnet, spätestens mit dem ersten Verlust seiner Milchzähne beginnt aber die hormonelle Umstellung der Junghundzeit.

Im ersten Lebensmonat ist die Thermoregulation bei Welpen noch nicht voll entwickelt, weshalb ihre Körpertemperatur deutlich unter der erwachsener Hunde liegt und sie höhere Umgebungstemperaturen benötigen um nicht auszukühlen.

Körpertemperatur bei Welpen
Alter in WochenKörpertemperatur in °Coptimale Umgebungstemperatur in °C
133,3–36,732–30
236,3–36,930–28
336,9–37,528-26
437,5–38,326–24

In der so genannten Welpenzeit finden die grundlegenden körperlichen Entwicklungen statt. In dieser Phase kommt es zudem zur charakterlichen Prägung bzw. Sozialisationsphase des Hundes. Es ist daher eine wesentliche Zeit in der Hundeerziehung.

In dem daran anschließenden Junghundalter entwickelt sich die Geschlechtsreife bei Männchen (Rüden) und Weibchen (Hündinnen). Das heißt, dass die Junghunde während dieser hormonellen Umstellung eine Wesensveränderung durchmachen. Beide Geschlechter werden empfindlicher, unsicherer, ängstlicher und anhänglicher und zeigen oft Fehlreaktionen in ihrem Verhalten, wie Schreckhaftigkeit, Fressunlust oder -gier, Unfolgsamkeit, Unkonzentriertheit, Gereiztheit und Angstbeißen, wenn sie in Bedrängnis kommen.

Literatur

  • Anton Fichtlmeier: Grunderziehung für Welpen. Kosmos, Stuttgart 2005, ISBN 3-440-09988-1.
  • Viviane Theby: Das Kosmos-Welpenbuch. Kosmos, Stuttgart 2004, ISBN 3-440-09725-0 (mit CD Umweltgeräusche zur sanften Gewöhnung).
  • Imke Niewöhner: Auf ins Leben! – Grundschulplan für Welpen. Kynos-Verlag, Mürlenbach 2005, ISBN 3-938071-02-8.

Einzelnachweise

  1. Brockhaus 2004, Welpe (Welf)
  2. Meyers Enzyklopädisches Lexikon. Band 25. Bibliographisches Institut, Mannheim/ Wien/ Zürich 1979.
  3. Lexikon der Biologie. Band 14. Spektrum Akademischer Verlag (Elsevier), München 2004, ISBN 3-8274-0339-1.
  4. Gerhard K. F. Stinglwagner, Ilse E. Haseder: Das Große Kosmos Jagdlexikon. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-440-12309-6 (Sonderausgabe).
  5. Jagdlexikon. 4. Auflage. BLV Verlagsgesellschaft, München 1987, ISBN 3-405-13469-2.
  6. Ekkehard Wiesner, Horst Meyer, Günter Steinbach: Welpe. In: Ekkehard Wiesner, Regine Ribbeck (Hrsg.): Lexikon der Veterinärmedizin. 4. Auflage. Enke (Hippokrates), Stuttgart 1999, ISBN 3-7773-1459-5.
  7. Deutsches Wörterbuch, begründet von Jacob und Wilhelm Grimm, s. vv. WELP(E), WELF
  8. vgl. auch für Hunde, Füchse u. Wölfe Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache, Stichwort: 'Welpe'
  9. 1 2 Dorit Urd Feddersen-Petersen: Hundepsychologie. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2004, ISBN 3-440-09780-3, Wurfgrößen, S. 222.
  10. Peter F. Suter und Barbara Kohn: Praktikum der Hundeklinik. 10. Auflage, 2006, S. 906.
Wiktionary: Welpe – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Welpen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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