Ein Hybridmast ist ein Freileitungsmast, der Stromkreise für verschiedene Stromarten trägt. Hierbei sind prinzipiell die Parallelführung einer Drehstromleitung und einer Bahnstromleitung, einer Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung-Leitung (HGÜ-Leitung) und einer Drehstromleitung sowie einer HGÜ-Leitung und einer Bahnstromleitung möglich. Allerdings ist nur der erste Fall von praktischem Interesse, da bis heute (2011) keine Führungen von Bahnstromleitungen und HGÜ-Leitungen realisiert wurden und es nur zwei sehr kurze Parallelführungen von Drehstrom- und Gleichstromleitungen gibt, und zwar von der HGÜ Wolgograd-Donbass im Bereich des Terminals auf dem Wasserkraftwerk Wolgograd und der HGÜ Konti-Skan kurz vor der Stromrichterstation Stenkullen. (Koordinaten )
Im Regelfall trägt ein Hybridmast zwei Stromkreise für Bahnstrom und zwei für Drehstrom, wobei die unterste Traverse für die Bahnstromkreise in einer Ebene und die obersten Traversen für die Drehstromkreise reserviert sind. Die Anordnung der Drehstromkreise kann auch in Einebenenanordnung oder auch in Dreiebenenanordnung (Tannenbaummast, Tonnenmast) erfolgen. Um die Masthöhe und die Mastbreite nicht übermäßig zu vergrößern, erfolgt meist die Anordnung der Drehstromkreise wie bei einem Donaumast.
In der Schweiz gibt es auch Hybridmaste mit drei Traversen, bei denen auf einer Masthälfte ein Drehstromsystem und auf der anderen zwei Stromkreise für Bahnstrom untergebracht sind.
Wird die Bahnstromleitung auf den gleichen Masten parallel zu einer Drehstromleitung mit einer Betriebsspannung von über 220 kV geführt, ist im Regelfall die Isolation der Bahnstromleitung für 220 kV zu bemessen, weil im Schadensfall der 380-kV-Leitung entlang der Bahnstromleitung Überspannungen auftreten können, welche die 110-kV-Isolatoren üblicher Bahnstromleitungen überfordern können.
In Deutschland tragen Hybridmaste meist 2 Bezeichnungen: eine Nummer des Energieversorgungsunternehmens, dem die Drehstromkreise gehören und eine Nummer der Deutschen Bahn.