Ein I-Joist (auch TJI und Doppelstegträger) ist ein Holzwerkstoff-Balken, dessen Querschnittsform (I-Querschnitt) aus Flanschen und Stegen besteht. Dadurch werden Probleme, die bei konventionellen Holzbohlen (mit Rechtecksquerschnitt) bestehen, zum Beispiel Durchbiegung oder Verzug, eliminiert. Die I-Querschnittform ist bekannt aus dem Stahlbau (vgl. IPE-Profil) und bietet den Vorteil, dass große Biegemomente übertragen werden können. Die Druck- und Zugspannungen werden dabei zum Großteil über die Flansche abgetragen, weshalb dafür bei I-Joists aufgrund der guten Beanspruchbarkeit axial zur Holzfaserrichtung Vollholz verwendet wird. Die Schubspannungen, welche senkrecht zur Holzfaserrichtung wirken, können von Vollholz bei weitem schlechter übertragen werden, weshalb der Steg eines I-Joists, der auf Schub beansprucht ist i. d. R. aus einem Holzwerkstoff (Spanplatten oder OSB-Platten) gefertigt ist.
Damit haben I-Joists ein deutlich geringeres Eigengewicht als massive Vollholzbohlen bei deutlich vorteilhafteren und höheren Beanspruchbarkeit.
In Deutschland werden Holzwerkstoffbalken mit I-Querschnitt oft für Schalungssysteme verwendet, um Stahlbetondecken zu schalen. Das geringe Eigengewicht bei gleichzeitig hoher Beachspruchbarkeit und geringer Verformung unter hoher Last macht diese Bauteile ideal für diesen Einsatz.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Anton Pech, Martin Aichholzer, Matthias Doubek, Bernd Höfferl, Karlheinz Hollinsky, Alexander Passer, Martin Teibinger, Richard Woschitz: Holz im Hochbau: Theorie und Praxis. Birkhäuser, 2016, ISBN 978-3-0356-0752-9, S. 278 (google.de [abgerufen am 19. Dezember 2022]).
- ↑ James Jones & Sons verdoppelt I-Joist-Produktion Holzkurier
- ↑ Erstellung von IFC-Datenmodellen Seite 101
- ↑ https://www.apawood.org/i-joist
- ↑ https://www.doka.com/de/system-groups/doka-system-components/timber-formwork-beams/index