Der IIHF Federation Cup 1995 war die zweite und letzte Austragung des von der Internationalen Eishockey-Föderation IIHF ausgetragenen Wettbewerbs und fand parallel zum Europapokal statt. Er wurde zwischen dem 7. Oktober und 29. Dezember 1995 ausgetragen. Insgesamt nahmen 19 Mannschaften aus 18 Nationen teil, wobei Russland als einziges Land mit zwei Teilnehmern vertreten war. Im Gegensatz zum Vorjahr konnten auch westeuropäische Eishockeyverbände gewonnen werden.

Während der Gastgeber des Finalturniers, HC Dukla Trenčín, gesetzt war, wurden die drei weiteren Teilnehmer in Qualifikationsturnieren ermittelt. Der letztmalige Sieger des Cups war AS Varese Hockey aus Italien, die sich im Finale überraschend sowohl gegen Trenčín als auch den HK Metallurg Magnitogorsk durchsetzten.

Qualifikation

Aufgrund der erhöhten Teilnehmerzahl im Vergleich zum Vorjahr fand zusätzlich eine Qualifikation für die Vorrundenturniere statt. Vier der sechs gemeldeten Mannschaften sollten in einer Gruppe à vier Teams vom 6. bis 8. Oktober 1995 den Gruppensieger ausspielen. Das Turnier fand jedoch nicht statt. Die beiden verbleibenden Mannschaften spielten am 7. Oktober 1995 ein entscheidendes Spiel um den zweiten offenen Platz in der Vorrunde.

Gruppe A

In der Gruppe A sollten vom 6. bis 8. Oktober 1995 vier Mannschaften den Gruppensieger ermitteln. Für das Turnier hatten der SC Miercurea Ciuc, der HK Roter Stern Belgrad, Alba Volán Székesfehérvár und der HK Solvita Kaunas gemeldet. Eine Austragung fand jedoch nicht statt und somit erreichte der rumänische Vertreter aus Miercurea Ciuc kampflos die Vorrunde.

Gruppe B

In der Gruppe B traf der slowenische Vertreter HK Acroni Jesenice auf den KHL Mladost Zagreb aus Kroatien. Durch einen 5:4-Sieg qualifizierte sich Jesenice für die Vorrunde.

7. Oktober 1995 HK Acroni Jesenice 5:4
(-:-, -:-, -:-)
KHL Mladost Zagreb Dvorana Podmežakla, Jesenice
Zuschauer:

Vorrunde

Die drei Vorrundenturniere fanden am 10. und 11. November 1995 in Riga, Oświęcim und Varese statt. Es spielten je vier Teams pro Turnier. Der Sieger eines Turniers erhielt jeweils einen der drei freien Startplätze im Finalturnier. Dafür musste er sowohl die Halbfinal- als auch die Finalpartie des Turniers siegreich bestreiten.

Gruppe C

In der Gruppe C, die in der lettischen Hauptstadt Riga ausgespielt wurde, setzte sich der Titelverteidiger Salawat Julajew Ufa aus Russland durch. Sie besiegten sowohl den rumänischen Qualifikanten SC Miercurea Ciuc mit 12:1 im Halbfinale als auch Vålerenga IF Oslo, die sich tags zuvor gegen Turniergastgeber HK Nik’s Brih Riga durchgesetzt hatte, im Finale mit 5:2. Ufa sicherte sich somit die Teilnahmeberechtigung an der Finalrunde.

  Halbfinale Finale
       
 Russland Salawat Julajew Ufa 12
 Rumänien SC Miercurea Ciuc 1  
   
 
 Russland Salawat Julajew Ufa 5
   Norwegen Vålerenga IF Oslo 2
 
Spiel um Platz 3
   
 Lettland HK Nik’s Brih Riga 2  Lettland HK Nik’s Brih Riga 8
 Norwegen Vålerenga IF Oslo 5    Rumänien SC Miercurea Ciuc 3
Halbfinale
10. November 1995 Salawat Julajew Ufa 12:1
(6:0, 6:0, 0:1)
SC Miercurea Ciuc Riga
Zuschauer:
10. November 1995 HK Nik’s Brih Riga 2:5
(1:0, 1:4, 0:1)
Vålerenga IF Oslo Riga
Zuschauer:
Spiel um Platz 3
11. November 1995 HK Nik’s Brih Riga 8:3
(3:0, 2:2, 3:1)
SC Miercurea Ciuc Riga
Zuschauer:
Finale
11. November 1995 Salawat Julajew Ufa 5:2
(3:0, 1:1, 1:1)
Vålerenga IF Oslo Riga
Zuschauer:

Gruppe D

Das im polnischen Oświęcim ausgetragene Turnier der Gruppe D sah die russische Mannschaft des HK Metallurg Magnitogorsk die Finalrunde erreichen. Nach einem deutlichen 9:1-Sieg über Qualifikant HK Acroni Jesenice standen sie im Finale Polimir Nawapolazk gegenüber, die sich mit 4:1 gegen den Gastgeber KS Unia Oświęcim durchgesetzt hatten. Im Finale siegte das Team aus dem Ural mit 6:1 gegen die Weißrussen und schaffte als zweite russische Mannschaft den Sprung ins Finale.

  Halbfinale Finale
       
 Russland HK Metallurg Magnitogorsk 9
 Slowenien HK Acroni Jesenice 1  
   
 
 Russland HK Metallurg Magnitogorsk 6
   Belarus 1995 Polimir Nawapolazk 1
 
Spiel um Platz 3
   
 Polen KS Unia Oświęcim 1  Polen KS Unia Oświęcim 3
 Belarus 1995 Polimir Nawapolazk 4    Slowenien HK Acroni Jesenice 8
Halbfinale
10. November 1995 HK Metallurg Magnitogorsk 9:1
(3:0, 4:0, 2:1)
HK Acroni Jesenice Hala Lodowa, Oświęcim
Zuschauer:
10. November 1995 KS Unia Oświęcim 1:4
(1:3, 0:0, 0:1)
Polimir Nawapolazk Hala Lodowa, Oświęcim
Zuschauer:
Spiel um Platz 3
11. November 1995 KS Unia Oświęcim 3:8
(2:2, 0:4, 1:2)
HK Acroni Jesenice Hala Lodowa, Oświęcim
Zuschauer:
Finale
11. November 1995 HK Metallurg Magnitogorsk 6:1
(1:0, 1:0, 4:1)
Polimir Nawapolazk Hala Lodowa, Oświęcim
Zuschauer:

Gruppe E

Die Spiele der Gruppe E wurden im italienischen Varese veranstaltet. Mit dem Heimvorteil im Rücken konnte der Gastgeber AS Varese Hockey im Halbfinale den HC Chamonix ausschalten und im Finale überraschenderweise auch den tschechischen Klub AC ZPS Zlín besiegen, der als Favorit in das Turnier gegangen war und dies mit einem 12:3-Sieg über den HK ATEK Kiew im Halbfinale untermauert hatte.

  Halbfinale Finale
       
 Tschechien AC ZPS Zlín 12
 Ukraine HK ATEK Kiew 3  
   
 
 Italien AS Varese Hockey 4
   Tschechien AC ZPS Zlín 3
 
Spiel um Platz 3
   
 Italien AS Varese Hockey 4  Ukraine HK ATEK Kiew 2
 Frankreich HC Chamonix 1    Frankreich HC Chamonix 3
Halbfinale
10. November 1995 AC ZPS Zlín 12:3
(3:1, 4:0, 5:2)
HK ATEK Kiew Pala Albani, Varese
Zuschauer:
10. November 1995 AS Varese Hockey 4:1
(2:1, 2:0, 0:0)
HC Chamonix Pala Albani, Varese
Zuschauer:
Spiel um Platz 3
11. November 1995 HK ATEK Kiew 2:3 n. P.
(0:1, 2:0, 0:1, 0:0, 0:1)
HC Chamonix Pala Albani, Varese
Zuschauer:
Finale
11. November 1995 AS Varese Hockey 4:3
(2:0, 0:2, 2:1)
AC ZPS Zlín Pala Albani, Varese
Zuschauer:

Finalrunde

Das Finalrundenturnier fand am 28. und 29. Dezember 1995 im slowakischen Trenčín statt. Neben dem Gastgeber HC Dukla Trenčín waren die drei Vorrundensieger der Gruppen A, B und C qualifiziert.

Im Halbfinale trafen zunächst der HC Dukla Trenčín auf AS Varese Hockey sowie in einem rein russischen Duell der Vorjahressieger Salawat Julajew Ufa auf den HK Metallurg Magnitogorsk. Im Duell der Russen konnte Magnitogorsk den Titelverteidiger knapp mit 2:1 besiegen. Mit dem gleichen Ergebnis – allerdings erst nach einem Penaltyschießen – erreichte auch Varese das Finale, indem sie die Gastgeber ausgeschaltet hatten. Im Finale setzte Varese dann seinen Siegeszug fort und überraschte mit einem erneut knappen 4:3-Sieg. Den dritten Rang belegte Ufa.

  Halbfinale Finale
       
 Russland Salawat Julajew Ufa 1
 Russland HK Metallurg Magnitogorsk 2  
   
 
 Russland HK Metallurg Magnitogorsk 3
   Italien AS Varese Hockey 4
 
Spiel um Platz 3
   
 Slowakei HC Dukla Trenčín 1  Slowakei HC Dukla Trenčín 4
 Italien AS Varese Hockey 2    Russland Salawat Julajew Ufa 7
Halbfinale
28. Dezember 1995 Salawat Julajew Ufa 1:2
(0:1, 1:1, 0:0)
HK Metallurg Magnitogorsk Zimný štadión, Trenčín
Zuschauer:
28. Dezember 1995 HC Dukla Trenčín 1:2 n. P.
(0:1, 1:0, 0:0, 0:0, 0:1)
AS Varese Hockey Zimný štadión, Trenčín
Zuschauer:
Spiel um Platz 3
29. Dezember 1995 HC Dukla Trenčín 4:7
(2:2, 0:3, 2:2)
Salawat Julajew Ufa Zimný štadión, Trenčín
Zuschauer:
Finale
29. Dezember 1995 HK Metallurg Magnitogorsk 3:4
(2:1, 1:1, 0:2)
AS Varese Hockey Zimný štadión, Trenčín
Zuschauer:

Literatur

  • Stephan Müller: International Ice Hockey Encyclopaedia: 1904 – 2005. Books on Demand, Norderstedt, Deutschland 2005, ISBN 978-3-8334-4189-9, S. 444.
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