Mit Idiochromasie (vom Griechischen idios: eigen und chroma: Farbe) wird die Eigenfarbigkeit eines Stoffes bezeichnet. Ein idiochromatischer Stoff ist selbst die farbgebende Substanz und wird nicht durch einen anderen Stoff oder durch physikalische Effekte, die durch sein Gefüge bedingt sind, gefärbt. Idiochromatische Stoffe zeigen meist auch in der Strichfarbe eine ähnliche Farbe, jedoch durch die aufgeraute Oberfläche heller. Aufgrund der starken Farbkraft auch in Pulvern (Strichfarbe) stellen idiochromatische Stoffe die meisten Farbpigmente. Viele idiochromatische Minerale finden sich daher in Farbmitteln wieder.

Idiochromatische Stoffe sind beispielsweise gelber Schwefel oder Auripigment, blauer Azurit oder grüner Malachit. In den meisten idiochromatischen Stoffen ist ein Element der Übergangsmetalle das farbgebende Element im Chromophor. Häufig finden sich Vanadium, Chrom, Mangan, Eisen, Cobalt, Nickel oder Kupfer. Je nach Oxidationsstufe und Komplexbildung können diese Elemente sehr verschiedene Farben zeigen.

Im Unterschied dazu ist beispielsweise Korund allochromatisch: Im reinen Zustand ist er farblos. Durch Verunreinigungen mit Eisen wird er zum blauen Saphir, durch Chrom zu rotem Rubin. Auch zeigen allochromatische Stoffe meist eine weiße Strichfarbe.

Eine dritte Gruppe bilden die pseudochromatischen Stoffe, die ihre Farbe optischen Effekten, insbesondere der Interferenz in dünnen Schichten verdanken. Beispiele sind der schillernde Ammolit oder die Anlauffarben des Bornits.

Siehe auch

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