Ignacy von Lyskowski (* 12. September 1820 in Mileszewo; † 1886 in Posen) war ein führender Politiker der polnischen Minderheit in Preußen und im Deutschen Kaiserreich.

Leben

Er besuchte das Gymnasium in Kulm. Später studierte er Theologie in Freiburg im Breisgau und in Breslau, ehe er eine landwirtschaftliche Ausbildung absolvierte. Danach war er Rittergutsbesitzer in Mileszewo. Außerdem verfasste er verschiedene Schriften zu landwirtschaftlichen und politischen Themen.

Lyskowski war ein führender Politiker der polnischen Minderheit. Er war Mitbegründer von Vereinen, Volksbibliotheken und einer Kreditbank in Thorn. Im Jahr 1869 gehörte er zu den Gründern der „Gesellschaft zur Förderung der moralischen Interessen der polnischen Bevölkerung unter preußischer Herrschaft.“ Er war auch Herausgeber der Zeitung Gospodarz.

Im Jahr 1848 gehörte er dem Vorparlament an. In den Jahren 1866/67 und 1870 bis 1886 war er Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses und zeitweise Vorsitzender der polnischen Fraktion. Von 1881 bis zu seinem Tode gehörte er als Abgeordneter des Reichstagswahlkreises Regierungsbezirk Marienwerder 3 (Graudenz) auch dem Reichstag an.

Einzelnachweise

  1. Bernhard Mann (Bearb.) : Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf : Droste Verlag, 1988, S. 258 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3); zu den verschiedenen Wahlkreisen und den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 893.
  2. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 18.

Literatur

  • Protokolle des preußischen Staatsministeriums. Band 6/II, S. 674 Digitalisat
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