Der Indol-Test ist ein einfaches biochemisches Verfahren zur Klassifikation von Bakterien (Bunte Reihe). Der Test dient zum indirekten Nachweis des Enzyms Tryptophanase. Tryptophanase spaltet Tryptophan 1 zu Indol 2, Pyruvat 3 und Ammoniak (bzw. Ammonium-Ionen):

Indol reagiert mit 4-(N,N-Dimethylamino)-benzaldehyd unter Bildung des roten Cyaninfarbstoff Rosindol, der in Alkohol, Ether und Chloroform löslich ist. Das Indol-Reagenz, auch Kovacs-Reagenz, ist eine Lösung aus 5 % 4-(N,N-Dimethylamino)-benzaldehyd in einer Mischung von 75 % Isoamylalkohol und 25 % konzentrierter Salzsäure. Ein Bakterium ist Indol-positiv, wenn sich nach Zugabe des Indol-Reagenz eine Rotfärbung einstellt. Bleibt die Lösung farblos, ist das Bakterium Indol-negativ. Dieser Test dient zur Unterscheidung und Identifizierung von Bakterien, besonders von Enterobacteriaceae und ist ein Bestandteil der so genannten IMViC-Reaktionen.

Literatur

  • A. Böhme: Die Anwendung der Ehrlichschen Indolreaktion für bakteriologische Zwecke. In: Zentralblatt für Bakteriologie, Parasitenkunde, Infektionskrankheiten und Hygiene. Bd. 40, 1906, S. 133–192.
  • n. Kovacs: Eine vereinfachte Methode zum Nachweis der Indolbildung durch Bakterien. In: Zeitschrift für Immunitätsforschung, Allergie und klinische Immunologie. Bd. 55, 1928, S. 311–315.
  • Hans G. Schlegel: Allgemeine Mikrobiologie. 7. Auflage. Thieme, Stuttgart/ New York 1992, ISBN 3-13-444607-3, S. 307–310.
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