Bei der Inglasur von Porzellan werden die Farben auf den Glasurüberzug des bereits glattgebrannten Scherbens aufgebracht. Sie werden entweder mit dem Pinsel gleichmäßig aufgestippt oder mit der Farbpistole aufgespritzt; im Siebdruck hergestellte Dekore werden entweder abgezogen (Abziehbild) oder vom Papier auf das Porzellan geschoben (Schiebebild). Beim abschließenden Dekorbrand sinken die Farben bei hohen Temperaturen in die erweichende Glasur ein und sind durch diese enge Verbindung auf Dauer gegen normale mechanische und chemische Beanspruchungen (Säureresistenz, Alkaliresistenz, Spülmaschinenfestigkeit) geschützt. Inglasurdekorationen sind vergleichsweise kostenintensiv und nicht für Dekore mit scharfen Konturen geeignet.

Scharffeuerfarbe

Das Dekor soll sich möglichst resistent gegen Flüssigkeiten und mechanischen Verschleiß mit dem Porzellankörper dauerhaft verbinden. Das erfordert Farbstoffe, die bei relativ hohen Temperaturen mit dem Scherben bzw. der Glasur verschmelzen oder selbst Bestandteil selbiger sind. Bei den hierbei verwendeten Scharffeuerfarben (auch Inglasur-Farben oder Großfeuerfarben, Einbrenntemperatur 1350 °C-1400 °C) sowie den modernen Einsinkfarben (Einbrenntemperatur 1200 °C-1280 °C) handelt es sich um Glasflüsse, die Metalloxide mit hoher Brennstabilität als Farbpigmente enthalten, z. B. Antimon- bzw. Ockergelb, Eisenorange, Kobaltblau, Chrom- oder Kupferoxidgrün und Manganviolett bzw. -rot.

Siehe auch

Literatur

  • Joseph Hoffmann: Technologie der Feinkeramik. Leipzig: VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, 1987, 8. Aufl., ISBN 3-342-00169-0.
  • Bettina Schuster: Meissen. Geschichten zur Geschichte und Gegenwart der ältesten Porzellanmanufaktur Europas. München: Orbis Verlag, 1996, ISBN 3-572-00811-5.
  • Günther Sterba: Gebrauchsporzellan aus Meissen. Edition Leipzig, 1988, ISBN 3-361-00193-5.
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