Flavius Inportunus war ein römischer patricius und Konsul im frühen 6. Jahrhundert n. Chr.
Inportunus gehörte zur alten aristokratischen Familie der Decier. Er war Sohn des Konsuls des Jahres 480, Caecina Decius Maximus Basilius. Im Jahr 509 wurde Inportunus, noch jung, ordentlicher Konsul. Inportunus hatte sich noch im selben Jahr zusammen mit seinem Bruder Theodorus wegen Gewalttätigkeiten bei den Wettrennen in Rom zu verantworten.
Zwischen 509 und 511 wurde Inportunus zum patricius ernannt. Sein älterer Bruder Flavius Albinus iunior (Konsul des Jahres 493) wurde 522/23 in eine politische Affäre verwickelt, die ihn letztlich wohl das Leben kostete. Im Herbst 525 begleitete Inportunus mit seinem Bruder Theodorus und Agapitus Papst Johannes I. nach Ravenna, um den Ostgotenkönig Theoderich zu einer milderen Politik gegenüber der katholischen Kirche zu bewegen. Er wurde mit dem Papst und einigen Bischöfen von Theoderich nach Konstantinopel gesandt, um die Forderungen Theoderichs bei Kaiser Justin I. durchzusetzen. Nach der Rückkehr aus Konstantinopel wurde Inportunus mit anderen Gesandten von Theoderich ins Gefängnis geworfen. Ob er dort gestorben ist, ist ungewiss.
Literatur
- Johannes Sundwall: Abhandlungen zur Geschichte des ausgehenden Römertums (= Öfversigt af Finska Vetenskaps-Societetens förhandlingar. B: Humanistiska vetenskaper. Bd. 60, Nr. 2, 1917/18, ZDB-ID 448249-9). Finska Vetenskaps-Societeten, Helsingfors 1919, S. 128, (Nachdruck: Arno Press, New York NY 1975, ISBN 0-405-07065-9).
- John Robert Martindale: Fl. Inportunus. In: The Prosopography of the Later Roman Empire (PLRE). Band 2, Cambridge University Press, Cambridge 1980, ISBN 0-521-20159-4, S. 592.