Unter integriertem Wohnen versteht man das Zusammenleben von jungen und alten Menschen, Familien und Alleinstehenden in einer Wohnanlage. Durch die Ansiedlung von Menschen mit unterschiedlichen Lebenslagen, Aktionsräumen und individuellen Fähigkeiten sollen nachbarschaftliche und quartiersbezogene soziale Netzwerke angeregt werden. Die informelle Kommunikation und Unterstützung zwischen den verschiedenen Gruppen soll dadurch verstärkt werden. Die unterschiedlichen Personengruppen bewohnen in diesen Projekten auf ihre spezifischen Bedürfnisse angepasste Wohnungen. Älteren und behinderten Menschen wird dabei meist eine barrierefreie Wohnung zur Verfügung gestellt. Gemeinschaftsräume bilden wichtige Räume für nachbarschaftliche soziale Netzwerke. Solche Wohnprojekte existieren in Deutschland seit den 1980er Jahren vor allem in Großstädten und orientieren sich meist an Vorbildern in Holland und Dänemark.

Integriertes Wohnen wird auch als „Mehrgenerationen-Wohngemeinschaft“ bezeichnet. Die Wohngemeinschaft bezieht sich dabei nicht wie bei einer klassischen WG auf eine Wohnung, sondern ein Haus oder eine Wohnanlage. Die „Mehrgenerationen-Wohngemeinschaft“ als Wohnprojekt mit jungen und alten Menschen ist eine Alternative für das Wohnen im Alter, die immer beliebter wird. Senioren können dort weiterhin selbständig und in Gemeinschaft leben, statt nach dem Wegzug der Kinder und dem Tod des Partners zu vereinsamen. Wird einer der Bewohner pflegebedürftig, übernimmt in der Regel ein professioneller Betreuungsdienst die Pflege.

Siehe auch

Literatur

  • Annette Niederfranke, Gerhard Naegele: Lebenslagen und Lebenswelten, soziale Sicherung und Altenpolitik. In: Annette Niederfranke (Hrsg.): Funkkolleg Altern. Band 2. VS Verlag, Opladen / Wiesbaden 1999, ISBN 3-531-13376-4, S. 274.
  • Ulrike Scherzer: Integrierte Wohnmodelle in der Nutzungsphase. Dissertation 2003.
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