Jürgen Wild (* 26. August 1961) ist ein deutscher Industriemanager. Er war nach seiner Zeit als Offizier des Truppendienstes der Bundeswehr CEO von Cegelec Deutschland (2001–2004), VA Tech Elin EBG (2004/05), Austrian Energy & Environment (2005–2008) und M+W Group (2008–2013). Wild ist derzeit als Unternehmensberater und Geschäftsführer der RAG-Stiftung Beteiligungsgesellschaft tätig. Zudem arbeitet er für mehrere Beteiligungsunternehmen welche Elektrobetriebe in Deutschland aufkaufen. Hierzu hat er mit seinem Sohn eine Firma gegründet, um die Elektrobetriebe zu vereinen.

Leben

Offizier bei der Bundeswehr

Wild war für zwölf Jahre Zeitsoldat bei der Bundeswehr. Er ließ sich als Truppenoffizier des Heeres ausbilden und studierte Maschinenbau und Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität der Bundeswehr München (Diplom-Ingenieur). Wild wurde u. a. als Zugführer und Kompaniechef bei der Panzertruppe verwendet. Er schied im Dienstgrad eines Hauptmanns der Reserve aus.

Karriere als Manager

Nach seiner Verpflichtungszeit begann Wild eine Karriere in der freien Wirtschaft. 1991 ging er zum französischen Energieunternehmen Alstom in Nürnberg. Von 1998 bis 2001 war er Senior Vice President für den internationalen Kraftwerksservice von Alstom Power Generation in Paris. Er war zuständig für Europa, den Mittleren Osten und Afrika. Nach dieser Tätigkeit wurde Wild Deutschlandchef mit Zuständigkeiten für den außereuropäischen Bereich des französischen Anlagen- und Automatisierungstechnikkonzerns Cegelec in Frankfurt am Main. Anfang 2004 wurde er Senior Vice President für Marketing und Vertrieb der Cegelec Group in Brüssel.

Ende 2004 wurde er Mitglied des Vorstandes des österreichischen Technologiekonzerns VA Technologie AG und Vorsitzender des Vorstandes der dazugehörigen Infrastruktursparte Elin EBG in Linz. Im Jahr 2005 wurde er in den Gesamtvorstand von Siemens Österreich gewählt. Wenig später verließ er den Konzern, um im Dezember 2005 Vorstandsvorsitzender des Systemanbieters Austrian Energy & Environment AG in Raaba bei Graz zu werden. Ab 2008 war er für sechs Jahre Vorstandsvorsitzender des deutschen Anlagenbauers M+W Group GmbH in Stuttgart, dessen Eigentümer der österreichische Investor Georg Stumpf ist.

Danach machte sich Wild als Unternehmensberater selbstständig. Seit 2014 ist er Co-Geschäftsführer der neugegründeten RAG-Stiftung Beteiligungsgesellschaft mbH in Essen, in die er auf Betreiben von Werner Müller bestellt wurde.

Tätigkeit in weiteren Gremien

Wild ist derzeit Aufsichtsratsmitglied von SAG-Gruppe (seit 2013) in Langen und von SolarWorld (seit 2014) in Bonn. Er war von 2006 bis 2008 Mitglied des Verwaltungsrates der Von Roll Umwelttechnik AG und der Von Roll Inova Holding AG in Zürich, Schweiz.

Er ist Mitglied weiterer Gremien: So ist Wild im International Advisory Board des UCL Energy Institute in London. In seiner Funktion als CEO wurde er Unterstützer der Stiftung 2°, einer klimapolitischen Initiative von Managern und Unternehmern. Er war Gründungsmitglied der Denkfabrik Desertec Industrial Initiative und ist im Managing Committee des Ostasiatischen Vereins.

Wild nahm in der Vergangenheit u. a. am Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums in Davos teil.

Familie

Wild lebt in Vaucresson bei Paris; er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Er spricht Deutsch, Englisch und Französisch.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Handelsregister-Bekanntmachung im Bundesanzeiger vom 25. April 2014.
  2. 1 2 3 4 Rudolf Kahlen: Von Offizieren lernen. In: Capital, 15/2002, S. 105–109.
  3. 1 2 Executive Profile von Jürgen Wild bei Bloomberg Businessweek
  4. 1 2 3 4 5 6 Elin-Spitze wieder komplett. In: Kleine Zeitung, 27. September 2004, S. 20.
  5. Josef Ruhaltinger: Comeback mit Tücken. In: Industriemagazin, Nr. 12/05, 7. Dezember 2005, S. 16.
  6. Überraschender Wechsel. In: Industriemagazin, Nr. 11/05, 2. November 2005, S. 36.
  7. Überblick. In: Kurier, 29. November 2005, S. 18.
  8. Ex-Siemens-Manager wird Geschäftsführer. auf: manager magazin online, 6. März 2008.
  9. Martin Murphy: Neuanfang im Schwabenland. In: Handelsblatt, Nr. 237, 9. Dezember 2013, S. 47.
  10. 1 2 Fünf neue Aufsichtsräte sollen Solarworld kontrollieren. In: Börsen-Zeitung, 20. Mai 2014, Nr. 95, S. 16.
  11. Reinhold Böhmer, Roland Tichy: „Wir sind keine Heuschrecke“ (Interview mit Werner Müller). In: Wirtschaftswoche. Nr. 17, 19. April 2014, S. 52.
  12. Corporate Management (Memento des Originals vom 29. November 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Webseite der SolarWorld, abgerufen am 22. November 2014.
  13. SHAB-Meldungen: 070/2006 vom 10. April 2006; 049/2008 vom 11. März 2008; 070/2008 vom 11. April 2008.
  14. Advisors, UCL Energy Institute, abgerufen am 22. November 2014.
  15. Supporters (Memento des Originals vom 29. November 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Webseite der Stiftung 2°, abgerufen am 22. November 2014.
  16. Contributors, Webseite des Weltwirtschaftsforums, abgerufen am 22. November 2014.
  17. 1 2 Jürgen Wild macht Vorstandsteam komplett. auf: derStandard.at, 12. Oktober 2004.
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