Jacob Mendes Da Costa (* 7. Februar 1833 auf Saint Thomas, im ehemaligen Dänisch-Westindien, heute Amerikanische Jungferninseln; † 11. September 1900 in Villanova, Pennsylvania) war ein US-amerikanischer Chirurg.

Leben

Als Jacob vier Jahre alt war, verließen seine Eltern die dänische Kolonie und gingen zurück nach Europa. Da sie vermögend waren, erhielt er eine exzellente Erziehung durch Privatlehrer. Dann besuchte mit 13 Jahren das Gymnasium in Dresden zusammen mit seinem Bruder Charles. Hier studierte neben den alten auch die modernen Sprachen, so dass er fließend Deutsch und Französisch sprechen konnte. Außerdem konnte er Spanisch, Portugiesisch, Italienisch und Holländisch lesen.

1845, im Alter von 16 Jahren, entschied er sich für einen medizinischen Beruf und reiste nach Philadelphia, wo seine Mutter jetzt lebte, und begann am Jefferson Medical College, der heutigen Thomas Jefferson University mit dem Medizinstudium und graduierte 1852. Er erweiterte seine Hochschulbildung in Europa. Er verbrachte 1 1/2 Jahre in Paris wo er der Lieblingsschüler von Armand Trousseau (1801–1867) wurde. Anschließend ging nach Prag und Wien, wo er mit Joseph Hyrtl (1810–1894) arbeitete.

1853 kehrte Da Costa nach Philadelphia zurück und war bis 1861 Privatdozent an der Poliklinik in Moyamensing.

Während des Sezessionskriegs diente Da Costa in der Unionsarmee und am Turner’s Lane Hospital in Philadelphia. Dort erforschte er somatoforme Störungen an Soldaten und beobachtete dabei erstmals das nach ihm benannte Da-Costa’sche Syndrom bzw. die Cardiophobie.

Nach dem Sezessionskrieg setzte Da Costa seine Lehrtätigkeit am Pennsylvania Hospital fort. Ab 1866 lehrte er klinische Medizin am Jefferson Medical College, 1872 wurde er Professor of theory and practice of medicine. Die American Academy of Arts and Sciences wählte ihn 1881 zu ihrem Mitglied. Da Costa wurde 1891 emeritiert, während seines Ruhestandes setzte er sich als Berater für die Reform des Medizinstudiums ein und war ab 1899 Kurator der University of Pennsylvania.

Zu Lebzeiten erschienen neun Auflagen seines Buches „Medical Diagnosis“ und war das erste vollständige Handbuch seiner Art. Nach Da Costa wird die Cardiophobie auch als Da-Costa-Syndrom bezeichnet.

Werke

Literatur

  • Notes on Practice of Medicine, from Prof. Da Costa’s Lectures, at The Jefferson Medical College, During Sessions of [18]84-85 and [18]85-86 by William H. E. Wehner.
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