Jacques Saly, auch Jacques François Joseph Saly (* 20. Juni 1717 in Valenciennes; † 4. Mai 1776 in Paris) war ein französischer Bildhauer.
Leben
Jacques Saly erhielt seine erste Ausbildung als Kind bei Antoine Gilles in Valenciennes. 1732 wurde er zu dem damals führenden Bildhauer Guillaume Coustou nach Paris geschickt und besuchte gleichzeitig die Académie royale de peinture et de sculpture. Aufgrund der im Studium gewonnenen Preise, darunter den Prix de Rome, qualifizierte er sich für ein Stipendium an der Académie de France à Rome. Von 1740 bis 1748 lebte und arbeitete Saly in der Akademie in Rom. 1749 kehrte er in die Heimat zurück. Ein 1752 entstandenes Marmordenkmal des Königs Ludwig XV. für Valenciennes (zerstört 1792 in der Revolution) begründete seinen internationalen Ruf ebenso wie Arbeiten für Madame de Pompadour und er wurde nach Kopenhagen berufen, um das Reiterstandbild des Königs Friedrich V. von Dänemark für den Schlossplatz von Amalienborg zu schaffen, welches sicher sein Hauptwerk ist. Es ist Teil des dänischen Kulturkanons. Wirtschaftlicher Auftraggeber war die Dänische Ostindien-Kompanie unter Adam Gottlob von Moltke, die das Standbild Friedrich V. zum Geschenk machte. Die Wahl Salys war jedoch eine Regierungsentscheidung im absoluten Dänemark, die mit Hilfe des am Französischen Hof in Paris tätigen Diplomaten Joachim Wasserschlebe getroffen wurde. 1753 nahm Saly in Kopenhagen seine Arbeit auf.
Friedrich V. formierte 1754 die spätere Königlich Dänische Kunstakademie neu. Saly wurde Professor der Akademie und präsentierte sich als Nachfolger des Präsidenten der Akademie Nicolai Eigtved. Dieser verstarb noch im gleichen Jahr, Saly wurde sein Nachfolger und leitete bis 1771 die Akademie. Nach seiner Abberufung in der Ära Struensee blieb er noch bis 1774 in Kopenhagen und kehrte dann nach Paris zurück.
Literatur
- Saly, (auch Sailly) Jacques François Joseph. In: Georg Kaspar Nagler (Hrsg.): Neues allgemeines Künstler-Lexicon: oder, Nachrichten von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, etc. Band 14: Rubens, A.–Santi, Rafael. E. A. Fleischmann, München 1845, S. 232–233 (books.google.de).
- Philip Weilbach: Saly, Jacques Francis Joseph. In: Carl Frederik Bricka (Hrsg.): Dansk biografisk Lexikon. Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537–1814. 1. Auflage. Band 14: Resen–Saxtrup. Gyldendalske Boghandels Forlag, Kopenhagen 1900, S. 581–582 (dänisch, runeberg.org).
- Georg Nordensvan: Saly, Jacques François Joseph. In: Theodor Westrin, Ruben Gustafsson Berg (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 24: Ryssläder–Sekretär. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1916, Sp. 548 (schwedisch, runeberg.org – Mit Abbildung).
- P. Johansen: Saly, Jacques François Joseph. In: Christian Blangstrup (Hrsg.): Salmonsens Konversationsleksikon. 2. Auflage. Band 20: Renden–Schinkel. J. H. Schultz Forlag, Kopenhagen 1926, S. 865 (dänisch, runeberg.org).
- Arist Pander: Saly, Jacques François Joseph. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 29: Rosa–Scheffauer. E. A. Seemann, Leipzig 1935, S. 369–370.
Weblinks
- Jacques François Joseph Saly. In: Kunstindeks Danmark/Weilbachs Kunstnerleksikon (dänisch).