Das Jamais-vu-Erlebnis [ʒamɛˈvy] (franz. für niemals gesehen) beschreibt das Gegenteil vom Déjà-vu-Erlebnis.
Bei diesem psychologischen Phänomen wird eine Person, ein Umstand oder ein Ort – obwohl eigentlich bekannt – als völlig fremd oder neu empfunden. Das Erlebnis findet unter ähnlichen Umständen wie das Déjà-vu-Erlebnis statt und ist von der gleichen emotionalen Irritation begleitet. Beim gesunden Menschen tritt es plötzlich oder während einer Erschöpfung auf. Als Begleiterscheinung von Neurosen, Psychosen, Depersonalisation sowie Derealisation oder Hirnerkrankungen, vor allem des Temporallappens, können Jamais-vu-Erlebnisse gehäuft auftreten.
Im Gegensatz zur Agnosie oder auch der illusionären Verkennung ist das Jamais-vu-Erlebnis eine temporäre Erscheinung und kann in einer nachfolgenden Reflexionsphase bewusst eingeordnet werden.
Literatur und Quellen
- Dr. Uwe Wolfrandt, Institut für Psychologie, Martin-Luther-Universität
- gesundheit.de
- Evan Ratliff für die nytimes
- Susana Martinez-Conde über nicht-wahrheitsgetreue Wahrnehmung des neurologischen Instituts Barrow (PDF; 558 kB)
- Diplomarbeit von Stephan Josef Stegt im Fach Psychologie an der Reinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2016. Suche in Webarchiven.)
- Alan S. Brown. 2004. The déjà vu experience. Taylor & Francis. London. Online verfügbar unter books.google.com