Jan Štursa (* 15. Mai 1880, in Nové Město na Moravě, Böhmen; † 2. Mai 1925 in Prag) war ein tschechischer Bildhauer.
Leben
Geburt und Lehre
Jan Štursa wurde in dem gebirgigen Gebiet von Vysočina geboren. Er erlernte die Maurerei und Bildhauerei in Hořice und arbeitete danach als Steinmetz. Später studierte er an der Prager Kunstakademie bei dem Bildhauer Josef Myslbek. Als Folge der sehr strengen Kritik von Myslbek zerstörte Štursa die meisten Werke.
Themen und Materialien
Štursa wurde nicht wie andere Bilderhauer von der Tschechischen Wiedergeburt nicht beeinflusst, er suchte seinen eigenen Weg. Neben Stein und Bronze verwendete er auch Gips und Wachs. Später wurde er vom Kubismus beeinflusst. Er beschäftigte sich auch mit Porträtmalerei.
Zeit des Ersten Weltkrieges
Die Teilnahme am Ersten Weltkrieg hat Štursas Arbeit stark beeinflusst. Das bekannteste Werk aus dieser Zeit heißt „Die Verletzten“.
Die Inspiration für die Skulptur „Das Begräbnis der Karpaten“ war ein Foto von einem karpatischen Schlachtfeld. Die echte Skulpturgruppe wurde in österreichischen Uniformen in den 1920ern in einem ersten Weltkriegs-Denkmal der Opfer nachgestellt und im Dorf Předměřice nad Jizerou platziert, Kopien gab es in Místek und Nové Město na Moravě.
Von 1922 bis 1924 wirkte Štursa als Rektor der Prager Kunstakademie.
Štursa war an Syphilis erkrankt und beging deswegen im Jahr 1925 in seinem Atelier zwei Wochen vor seinem 45. Geburtstag Selbstmord.
Werke
- 1906 – Vor dem Bad in der Prager Kunstakademie
- Siegesskulptur in Hradec Králové
- 1914 – Denkmal für die tschechische Schauspielerin Hana Kvapilová (1860–1907), Kinského zahrada, Prag
Literatur
- Arthur Roessler: Bildhauer Jan Stursa – Prag. In: Deutsche Kunst und Dekoration, Bd. 29, Okt. 1911–März 1912, S. 456–466.
- P. Wittlich: Štursa Jan. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 14, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2015, ISBN 978-3-7001-7794-4, S. 15 f. (Direktlinks auf S. 15, S. 16).
- Petr Wittlich: Sculpture of the Czech Art Nouveau. Praha, Karolinum Press 2001,. ISBN 80-246-0235-0
- Jiří Mašín mit Tibor Honty (Bebilderung): Jan Štursa. Odeon, Praha, 1981.
Weblinks
- Literatur von und über Jan Štursa im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzer Lebenslauf (tschechisch)
- Galerie von seinen Werken