Jiangwai-Klasse
Die Huainan der Jiangwei-I-Klasse im Januar 1994.
Schiffsdaten
Land China China
Schiffsart Fregatte
Dienstzeit seit 1990
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 111,7 m (Lüa)
Breite 12,4 m
Tiefgang max. 4,3 m
Verdrängung 2250 t
 
Besatzung 168
Maschinenanlage
Maschine CODAD
2 × 18E390VA-Diesel,
2 × MTU-Diesel
Maschinen­leistung 45.000 PS (33.097 kW)
Höchst­geschwindigkeit 27 kn (50 km/h)
Propeller 2

Die Jiangwei-Klasse ist eine Klasse chinesischer Fregatten. Ihren NATO-Codenamen erhielten sie nach dem chinesischen General Jiang Wei, einem General des chinesischen Teilstaates Shu Han zur Zeit der Drei Reiche im alten China. Die chinesische Eigenbezeichnung lautet Typ 053H2G (Jiangwei-I) oder Typ 053H3 (Jiangwei-II).

Geschichte

Der Bau der Schiffe der Jiangwei-Klasse begann 1988. China versuchte mit diesen Fregatten den Anschluss an den modernen Schiffbau zu halten. Die Jiangwei-Klasse ergänzte die älteren Schiffe der Jianghu-Klasse. Wichtig war den chinesischen Entwicklern, dass die Fregatten mehrere Aufgaben erfüllen konnten. Neben der klassischen Aufgabe der U-Bootabwehr sollte die Jiangwei-Klasse auch die Luftraumüberwachung sowie die Bekämpfung von Überwassereinheiten übernehmen. Wie bei den meisten modernen Fregatten besteht auch hier die Hauptbewaffnung aus Flugkörpern. Trotz allem wurde eine verhältnismäßig starke Artilleriebewaffnung aufgebaut. Nach zweijähriger Bauzeit wurde 1990 das erste Schiff in Dienst gestellt. 2004 folgte das bisher letzte Schiff.

Als F22P Sword-Klasse erhält die pakistanische Marine vier Einheiten der Jiangwei-II-Variante. Die ersten drei Schiffe werden von Hudong Zhonghua in Shanghai, China gebaut, das letzte von Karachi Shipyard and Engineering Works in Karatschi, Pakistan.

Technik

Allgemein ist die Jiangwei-Klasse eine klassische Fregatte. Anders als bei amerikanischen oder russischen Fregatten wurde nicht die Modulbauweise verwendet. Kampfwertsteigerungen könnten so in der Zukunft etwas schwieriger sein als bei den Konkurrenten.

Antrieb

Der Antrieb der Schiffe der Jiangwei-Klasse ist eine CODAD-Anlage, bei der zwei MTU-Dieselmotoren mit je 8840 PS für die Marschfahrt bis 15 Knoten über zwei Getriebe die beiden Verstellpropeller antreiben. Zur Erlangung der Höchstgeschwindigkeit von 26 kn werden zwei Dieselmotoren Typ 18E390VA mit je 14.000 PS dazugeschaltet. Bei Marschgeschwindigkeit beträgt die Reichweite 5000 Seemeilen.

Elektronik

Die Fregatten wurden ausgerüstet, um umfangreiche Aufgaben der Überwachung zu übernehmen. Für die U-Bootabwehr stehen aktive und passive Sonargeräte zur Verfügung. Ein Typ 517H1-Radar überwacht den Luftraum. Ein Radar Typ 360 ist für die Überwachung der Oberfläche verantwortlich. Für die Feuerleitung der Geschütze werden zwei Geräte verwendet: Typ 343 ist das Feuerleitradar für die 100-mm-Geschütze, das Typ 347 für die 37-mm-Luftabwehrgeschütze. Für die Kontrolle der Raketen wird das System Typ 342 verwendet.

Bewaffnung

Hauptbewaffnung der Fregatten ist die Raketenbewaffnung. Zur Bekämpfung von Überwasserzielen werden die Flugkörper YJ-2 in zwei Dreifachstartern und YJ-83 in zwei Vierfachstartern verwendet. Zur Luftabwehr finden die Flugkörper HQ-61B in einem Sechsfachstartern und HQ-7 in einem Achtfachstarter Verwendung. Für die U-Bootabwehr wurde direkt vor dem Hauptgeschütz ein Wasserbombenmörser installiert. Die vier 324-mm-Torpedorohre verschießen neben konventionellen Torpedos auch Raketentorpedos für die U-Bootabwehr. Die Artillerie besteht aus zwei 100-mm-Geschützen in einem Doppelturm am Bug. Acht 37-mm-Flugabwehrkanonen an Bug und Heck in Doppeltürmen komplettieren die Flakbewaffnung. Des Weiteren befinden sich am Heck eine Plattform und der Hangar für einen Harbin-Z9A-Hubschrauber ebenfalls zur U-Bootabwehr.

Einheiten

 Volksrepublik China

KennungNameBauwerftStapellaufIndienststellungAußerdienststellungAnmerkung
053H2G (Jiangwei-I-Klasse)
539Anqing (安庆)Hudong Shipyard, ShanghaiJuni 1990Juli 19922015Abgegeben an die Küstenwache der Volksrepublik
540Huainan (淮南)Dezember 1990Dezember 19922015
541Huaibei (淮北)Dezember 1992Juli 19932015
542Tongling (铜陵)Dezember 1993Juli 19942015
053H3 (Jiangwei-II-Klasse)
522Lianyungang (连云港)Hudong Shipyard, ShanghaiAugust 1997Januar 1998Aktiv
521Jiaxing (嘉兴)Juni 1998Juni 1999
523Putian (蒲田)Dezember 1999
564Yichang (宜昌)Dezember 1999
565Huludao (葫芦岛)Huangpu ShipyardJuli 2000
524Sanming (三明)Dezember 1998Dezember 2000
567Xiangyang (襄阳)Mai 2002
566Huaihua (怀化)Juni 2002
527Luoyang (洛阳)Hudong Shipyard, ShanghaiAugust 2004September 2005
528Mianyang (绵阳)Huangpu ShipyardMai 2004April 2005

 Pakistan

KennungNameBauwerftKiellegungStapellaufIndienststellungAnmerkung
modifizierte 053H3 (F-22P oder Zulfiquar-Klasse)
251PNS ZulfiquarHudong-Zhonghua Shipbuilding, Shanghai12. Oktober 200615. April 200819. September 2009Aktiv
252PNS Shamsheer13. Juli 200731. Oktober 200819. Dezember 2009
253PNS Saif4. November 200828. Mai 200915. September 2010
254PNS AslatKarachi Shipyard, Karatschi10. Dezember 200916. Juni 201117. April 2013

Literatur

  • Robert Jackson: Zerstörer, Fregatten und Korvetten. Gondromverlag, Bindlach 2001, ISBN 3-8112-1873-5.
Commons: Type 053H2G frigate – Sammlung von Bildern
Commons: Type 053H3 frigate – Sammlung von Bildern
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