Johann Arnoldi (* 16. Oktober 1648 in Gießen; † 13. Dezember 1718 in Stolberg) war gräflich-stolbergischer Hofrat und Vizeberghauptmann der Grafschaft Stolberg.
Leben
Er war der Sohn des hessen-darmstädtischen Steuerinspektors Georg Arnoldi und wuchs in Gießen auf. Nach dem Schulabschluss am Gymnasium zu Ostern 1667 unterstützte er zeitweise seinen Schwager Magister Hechler, der damals Direktor des Gymnasiums zu Idstein war. Anschließend studierte er an der Universität Gießen Philosophie, Theologie und Rechtswissenschaften. Seine Universitätsstudien setzte er in Heidelberg, Tübingen und Straßburg fort. Seine erste Anstellung erhielt Alberto als Hauslehrer der Kinder des sächsischen Oberhofmeisters von Boyneburg. Gemeinsam mit dessen Kindern unternahm er eine Studienreise nach Frankreich und die Schweiz.
Graf Christoph Ludwig zu Stolberg erwählte Johann Arnoldi zum Hofmeister seines zwei ältesten Söhne, die Grafen Georg und Carl zu Stolberg. So kam Arnoldi nach Stolberg in den Harz. Nach dem frühen Tod des Grafen Carl widmete sich Arnoldi verstärkt der Ausbildung des Grafen Georg zu Stolberg und wurde aufgrund seiner besonderen Begabungen zum gräflichen Hofrat ernannt. Auf einer Bildungsreise gemeinsam mit Graf Georg nach Hamburg und nach Holstein verunglückte Arnoldi in der Elbe und geriet in größte Lebensgefahr. Die bei diesem Unfall zugezogenen Leider begleiteten Arnoldi bis zum Tod.
Gemeinsam mit Graf Georg zu Stolberg und dem regierenden Grafen nahm Arndoli an der Krönung des Kaisers Joseph zum Kaiser in Augsburg teil.
Nachdem der Bergbau in der Grafschaft Stolberg einen neuen Aufschwung erlangte, ernannte Graf Stolberg Johann Arnoldi zum Vizeberghauptmann.
Am 3. Oktober 1693 heiratete Johann Arnoldi die älteste Tochter des gräflichen Hof- und Konsistorialrats Johann Georg Michaelis. Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter hervor. Die Älteste heiratete 1715 den kurmainzischen Professor Tobias Jacob Reinhart.
Johann Arnoldi starb im Alter von 70 Jahren und wurde am 18. Dezember 1718 in der Martinikirche in Stolberg beigesetzt. Seine gedruckte Leichenpredigt wurde am 15. Januar 1719 öffentlich verlesen.
Literatur
- Michael Widemann: Die gekrönte Gedult [...], Stolberg 1719.