Johann Bernhard Friese (* 24. November 1643 in Bodenwerder; † 26. April 1726 in Jena) war ein deutscher Rechtswissenschaftler.

Leben

Friese war Sohn des Kaufmanns und Ratsherrn Adolph Friese und dessen Frau Elisabeth Goebel. Nach anfänglicher Ausbildung durch Privatlehrer besuchte er die Schule in Herford und die Jesuitenschule in Hildesheim. Danach bezog er die Universität Rinteln und die Universität Helmstedt, wo er ein Schüler Hermann Conrings wurde. Im Anschluss an seine Studien wurde er Hofmeister des Sohnes eines Geheimrates. Mit diesem bezog er die Universität Marburg und die Universität Jena. In Jena erwarb er 1674 den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie und promovierte 1675 zum Doktor der Rechte.

Danach beteiligte er sich am Vorlesebetrieb der Salana, wurde Hofadvokat und Amtmann in Jena. 1695 wurde er außerordentlicher Professor der Rechte in Jena und zum Sachsen-Eisenachischen Hof und Konsistorialrat ernannt. 1700 wurde er ordentlicher Professor der Instituten, Assessor des Hofgerichts und Schöppenstuhls und übernahm 1712 die Professur der Pandekten. Friese war mehrmals Dekan der Jenaer Juristenfakultät, in den Sommersemestern 1707 sowie 1715 Rektor der Alma Mater und wurde Erbherr von Pösen.

Aus seiner 1677 geschlossenen Ehe mit Susanna Sophia Gassel stammen elf Kinder, von denen fünf den Vater überlebten. Von den Kindern kennt man die Söhne Bernhard Adolph Friese (* 25. Februar 1681 in Jena; † 1. Mai 1749 ebd., Dr. jur, 22. November 1715 Hofadvokat in Weimar, Erb- und Gerichtsherr auf Pösen und Jägersdorf), Friedrich Georg Friese (* Jena), Leonhard Adolph Friese (* Jena, 1707 Dr. jur. Jena (Slevogt)) und der Universitätssekretär Gottlieb Wilhelm Friese (* Jena; † 26. Mai 1740 in Jena).

Werke (Auswahl)

Literatur

  • Hermann Friedrich Teichmeyer: Programma In Exsequiis Viri Illustris Et Consultissimi Io. Bernardi Frisii, Poesenensis Praedi Clientela Conspicui, Aulae Et Consilii Sancti Consiliarii. Jena 1726 (archive.thulb.uni-jena.de).
  • Historie des Jahrs 1726 oder zur Kirchen-Politisch und Gelehrten-Historie dieses Jahres gehörige Haupt-Anmerkungen, in gewisse zu Coburg Monathlich editierte Zeitungs-Extracte aufs fleißigste gebracht, nebst einem vollständigen Register. Paul Günther Pfotenhauer, Coburg, 1727, S. 266 (books.google.de).
  • Friese (Johann Bernhard). In: Christian Gottlieb Jöcher (Hrsg.): Allgemeines Gelehrten-Lexicon. Band 2: D–L. Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig 1750, Sp. 764–765 (books.google.de).
  • Heinrich Wilhelm Rotermund: Das gelehrte Hannover, oder Lexicon von Schriftstellern und Schriftstellerinnen, gelehrten Geschäftsmännern und Künstlern die seit der Reformation in und außerhalb den sämtlichen zum jetzigen Königreich Hannover gehörigen Provinzen gelebt haben und noch leben, aus den glaubwürdigsten Schriftstellern zusammen getragen. Carl Schünemann, Bremen, 1823, 2. Band, S. 10, (books.google.de).
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