Johann Carl Hermann Rasch (* 5. Mai 1810 in Groß Lobke (heute Ortsteil von Algermissen), Landkreis Hildesheim; † 23. Mai 1882 in Hannover) war von 1854 bis 1881 Stadtdirektor von Hannover.
Leben
Bis zu seinem 16. Lebensjahr erhielt Rasch Privatunterricht. Anschließend war er Schüler des Pädagogiums in Ilfeld. Von 1828 bis 1832 studierte er Rechtswissenschaft an der Universität Göttingen. Seit 1828 war er Mitglied des Corps Lunaburgia II.
Nach dem Studium arbeitete er zunächst als Amtsauditor und ab 1836 als Assessor. 1840 wurde er Sekretär im hannoverschen Kriegsministerium, 1846 Rat im Schatzkollegium und am 1. Januar 1854 Oberzollrat. Im Februar 1854 wurde er schließlich zum Stadtdirektor gewählt. Dieses Amt übte er fast 30 Jahre lang aus, bis er es 1881 aus Gesundheitsgründen aufgeben musste. Er vertrat die Stadt Hannover im Provinziallandtag der Provinz Hannover.
Rasch starb am 23. Mai 1882. Er erhielt ein Ehrengrab auf dem Engesohder Friedhof. Nach ihm wurde der zwei Jahre nach seinem Tod angelegte Raschplatz hinter dem Hauptbahnhof Hannovers benannt.
Zeit als Stadtdirektor
In seiner Zeit als Stadtdirektor stieg die Einwohnerzahl Hannovers von 33.000 auf 128.000. So fanden während seiner Amtszeit die Eingemeindungen der Vorstadt Hannovers (1859) und der Vorstadt Glocksee (1870) statt. Weitere Amtshandlungen waren die Anlage des Stadtfriedhofs Engesohde (1862), die Einweihung des neuen Bahnhofsgebäudes (1879) und des Ernst-August-Denkmals, die Eröffnung des Zoologischen Gartens und die Einweihung der Christuskirche. Daneben trug er zur Verbesserung des Schulwesens bei, indem er fünf höhere und sieben Volksschulen bauen ließ.
Literatur
- Klaus Mlynek in: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 292.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Kösener Korps-Listen 1910, 79, 104