Johann Ernst Gerhard der Ältere (* 15. Dezember 1621 in Jena; † 24. Februar 1668 ebenda) war ein deutscher lutherischer Theologe.

Leben

Johann Ernst Gerhard war der Sohn des Theologen Johann Gerhard und dessen Frau Maria Gerhard, geb. Mattenberg. Im Alter von 15 Jahren immatrikulierte er sich 1637 an der Universität Jena. 1640 setzte er seine Studien an der Universität Altdorf fort, kehrte 1642 nach Jena zurück und erwarb 1643 den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie. 1646 ging er an die Universität Wittenberg, wurde Adjunkt an der Philosophischen Fakultät und begab sich 1650 auf eine Studienreise, die ihn an verschiedene Universitäten in Frankreich, Holland und der Schweiz führte. Nach seiner Rückkehr wurde er 1652 Professor der Geschichte an der Universität Jena. 1653 wurde er zum Doktor der Theologie promoviert und 1655 Professor der Theologie in Jena. Zudem beteiligte er sich an den organisatorischen Aufgaben der Salana und war in den Wintersemestern 1661, sowie 1667 Rektor der Alma Mater.

Am Tag seiner Doktorpromotion (12. Juli 1653) verheiratete er sich mit Katharina Elisabeth Plathner (* 27. Februar 1626 in Langensalza; † 11. März 1671 in Jena), der Witwe des Medizinprofessors Christoph Schelhammer. Aus dieser Ehe sind Johann Friedrich Gerhard, Johann Ernst Gerhard, Sophie Elisabeth Gerhard und Maria Elisabeth Gerhard, welche sich 1682 mit Johann Adrian Slevogt verheiratete, bekannt.

Werkauswahl

  • Harmonia linguarum orientalium, scil. Chaldaicae, Syriacae, Arabicae, Aethiopicae cum Ebraica, Jena 1647.
  • Isagogne
  • Epitome
  • Sylloge decadum theologicarum

Literatur

  • Julius August Wagenmann: Gerhard, Johann Ernst der Ältere. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 772.
  • Johann Samuel Ersch, Johann Gottfried Gruber: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste Teil 60, S. 475.
  • Alexander Bitzel: Gerhard, Johann Ernst. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 23, Bautz, Nordhausen 2004, ISBN 3-88309-155-3, Sp. 497–501.
  • Gerhardus, Joannes Ernestus. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 10, Leipzig 1735, Sp. 1105 f.
  • Alexander Bitzel, Ralf Georg Bogner, Johann Anselm Steiger: Nachwort. In: Johann Anselm Steiger (Hrsg.): Bibliotheca Gerhardina. Rekonstruktion der Gelehrten- und Leihbibliothek Johann Gerhards (1582–1637) und seines Sohnes Johann Ernst Gerhard (1621–1668). Bearbeitet von Alexander Bitzel, Volker Hartmann, Ralf Georg Bogner, Christian Herrmann und Johann Anselm Steiger (= Doctrina et Pietas I/11/1-2). Frommann-Holzboog, Stuttgart-Bad Cannstatt 2002, S. 1207–1228.
  • Sebastian Niemann: Spiegel Eines betrübten Hertzens/ Bey Christlicher/ Hoch-ansehnlicher und Volckreicher Leichbegängnüß Der ... Frauen/ Fr. Catharina Elisabeth Gerhardin/ Gebohrner Plathnerin/ Des ... Herrn Johannis Ernesti Gerhardi, Der H. Schrifft D. ... hinterlassenen Fr. Witwen : Welche am 11. Martii 1671. im 45sten Jahre ihres Alters selig von hinnen geschieden/ und darauff am 16. Martii in der Collegien-Kirchen allhier zu Jena dem Leibe nach In ihr daselbst zubereitetes Ruhekämmerlein gebracht worden. Jena 1671, (Leichenpredigt Frau, Online)
  • Sebastian Niemann: Christliche Sterbens-Lust/ : Bey Volckreicher und ansehnlicher Leichbegängnüß Des ... Herrn Johannis Ernesti Gerhardi, Der H. Schrifft Doctoris und treufleissigen Professoris Publici bey der Wohl-Löblichen Universität Jehna/ Welcher Am 24. Febr. dieses 1668sten Jahres/ seines Alters im 47. ... eingeschlaffen/ und folgends am 28. desselben Monats in der Collegii-Kirchen allhier zu Jehna dem Leibe nach In sein Ruhekämmerlein versencket worden/ In der vorher in der Stadtkirchen gehaltenen Leichpredigt aus der Epistel Pauli an die Philip. am 1. v. 23. fürgestellet/ und hernach auf Begehren zum Truck befördert / von Sebastiano Niemann/ der H. Schrifft D. Prof. Past. und Superint. daselbst. Bauhofer: Jena, 1668 (Online)
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