Johann Georg Blezinger (* 29. Oktober 1717 Königsbronn; † 15. April 1795 ebenda) war ein deutscher Industrieller und Kaufmann.
Blezinger war Sohn des Gastwirts Georg Blezinger. Er erlernte zunächst in Augsburg das Brauereihandwerk und übernahm nach Wanderungen durch Österreich, Ungarn, Süddeutschland und das Elsass 1739 die Gastwirtschaft seines Vaters. Durch glücklichen Handel, unter anderem mit Heereslieferungen im österreichisch-schlesischen Krieg, kam Blezinger zu Wohlstand. Er übernahm sämtliche württembergische Eisenwerke im Brenztal und Schwarzwald in Pacht und kaufte dem Fürsten von Hohenlohe-Öhringen 1768 die Eisenwerke in Ernsbach ab. Er führte die Königsbronner Eisenwaren zu überregionaler Bekanntheit.
1772 baute Blezinger am Brenztopf erstmals in Europa ein Wasserwehr aus Gusseisen mit einem Wassersammelkasten, der über neun Fallen Eisenhammer und Blasbälge antrieb.
Blezinger verband eine Freundschaft mit seinem Hauslehrer, dem Dichter Christian Friedrich Daniel Schubart.
Literatur
- Eugen Gäckle und Hans Blezinger (1928), Die Familie Blezinger: Biographisches und Geschichtliches aus 3 Jahrhunderten. Uhingen: Selbstverlag der Verfasser, S. 9 und Tafel 4 links gegenüber.
- Wilhelm Heusel (1940), Johann Georg Blezinger. In: Hermann Haering und Max Miller (Hrsg.), Schwäbische Lebensbilder Bd. 1. Stuttgart: W. Kohlhammer, S. 31–37.
- Carl Graf von Klinckowström: Blezinger, Johann Georg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 303 f. (Digitalisat).
- Manfred Thier (1965), Geschichte der schwäbischen Hüttenwerke: Ein Beitrag zur württembergischen Wirtschaftsgeschichte, 1365–1802. Aalen, Stuttgart: Verlag Heimat und Wirtschaft (Johann Georg Blezinger S. 302–313).