Johann Konrad Giesler, auch Gießler (* erstmals erwähnt 1686; † 1712 vermutlich in Kassel), war ein barocker deutscher Baumeister und Architekt.
Leben und Werke
Giesler war ein Schüler des Architekten Paul du Ry. Als Gefreiter und Artilleriebedienter war er du Rys Mitarbeiter. Er war an den Planungen zur Kasseler Oberneustadt beteiligt. 1686 zeichnete Giesler eine detaillierte Karte der Stadt Kassel und war im Kasseler Hofdienst tätig. 1698 wurde er mit einem Baugutachten zum Schloss Melsungen beauftragt. Im Dienerbuch des hessischen Landgrafen Karl wird er um 1699 geführt.
Bauausführungen
Ungeklärt ist Gieselers Zuschreibung an diversen landgräflichen Großbauten, an denen er oder du Ry beteiligt gewesen sein könnte, wie das Jagdschloss Veckerhagen in Reinhardshagen an der Weser. Zugeschrieben wird Giesler der Umbau des Ottoneums 1690 in Kassel und der Orangerie von 1701 bis 1710. An dem Jagdschloss Wabern arbeitete er von 1701 bis 1704.
Literatur
- Giesler, Johann Konrad. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 14: Giddens–Gress. E. A. Seemann, Leipzig 1921, S. 8 (Textarchiv – Internet Archive).
- W. Gerland: Landkreis Kassel - Jahrbuch 1982. S. 131–137.
- Dehio-Hessen: 1982. Mitteilungen aus dem Hessischen Staatsarchiv Marburg, 1982.
Bildergalerie
- Die von Giesler umgestaltete Rückansicht des Ottoneums
- Das Schloss in Veckerhagen
- Orangerie auf einem Photochromdruck um 1900
- Jagdschloss Wabern, Westansicht des Hauptgebäudes