Hans Conrad von Orelli; auch Johann Konrad Orelli (* 22. August 1770 in Wädenswil, andere Quelle Zürich; † 25. Oktober 1826 in Zürich) war ein Schweizer evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer.

Leben

Hans Conrad von Orelli war der Sohn von Johann Caspar von Orelli (* 1741 in Zürich; † 22. Oktober 1800 ebenda), Landvogt von Wädenswil, und dessen Ehefrau Dorothea (* 5. August 1746 in Zürich; † 23. Februar 1798 ebenda), Tochter von Hans Martin Usteri (1722–1803). Sein Cousin war der Philologe Johann Caspar von Orelli.

Er besuchte das Gymnasium in Zürich; seine dortigen Lehrer waren Johann Jakob Steinbrüchel, Johann Jakob Breitinger und Leonhard Usteri (1741–1789).

Er immatrikulierte sich am Collegium Carolinum Zürich und studierte Theologie, obwohl er mehr an Philologie interessiert war; 1792 erfolgte seine Ordination. Weil er keine Möglichkeit hatte, an einer deutschen Universität zu studieren, erstellte er sich Auszüge aus Kollegienheften der Vorlesungen von Friedrich August Wolf von der Universität Halle.

1794 wurde er als Professor für Kirchengeschichte und 1796 für Ethik und Naturgesetze an das Collegium Carolinum Zürich berufen, dessen Rektor er von 1815 bis 1816 war; dazu war er seit Herbst 1796 Diakon an der Predigerkirche, an der er 1810 auch Pfarrer und Chorherr am Grossmünsterstift wurde.

Hans Conrad von Orelli war seit 1797 mit Dorothea (* 1777 in Zürich; † 9. März 1846 ebenda), Tochter von Rudolf Cramer (1743–1794), Archidiakon am Zürcher Grossmünster, verheiratet. Gemeinsam hatten sie zwei Kinder:

  • Hans Martin von Orelli (* 1799 in Zürich; † 4. August 1799 ebenda);
  • Susanna Margaretha von Orelli (* 5. September 1811 in Zürich; † 1904); in erster Ehe verheiratet mit Hans Rudolf Spöndli († 1834 in Dübendorf) und in zweiter Ehe mit Diethelm Burkhard (1798–1871); ihr Enkel war der spätere gleichnamige Politiker Diethelm Burkhard.

Geistliches und schriftstellerisches Wirken

Hans Conrad von Orelli stand als frei gesinnter Theologe in Opposition zu Johann Kaspar Lavater.

Er publizierte eine Vielzahl seiner Predigten und edierte lateinische und griechische Klassiker, unter anderem die Disputationum adversus gentes libri septem des Arnobius des Älteren, und auch zur neueren Zürcher Schul- und Kirchengeschichte.

Er verkehrte unter anderem schriftlich mit dem katholischen Theologen Ignaz Heinrich von Wessenberg und dem Philologen Friedrich Jacobs.

Schriften (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Deutsche Biographie: Orelli, Kaspar - Deutsche Biographie. Abgerufen am 1. April 2020.
  2. Family tree of Hans Martin Usteri. Abgerufen am 1. April 2020 (englisch).
  3. Claudia Crotti: Leonhard Usteri. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 19. Februar 2013, abgerufen am 2. April 2020.
  4. Karl Goedeke: Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung. 2. Auflage, herausgegeben von Franz Muncker und Alfred Rosenbaum. Band 12: Vom Weltfrieden bis zur französischen Revolution 1830. Akademie-Verlag, Berlin 2011 (Nachdruck der Erstausgabe 1929), S. 78 f. (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  5. Kalliope | Verbundkatalog für Archiv- und archivähnliche Bestände und nationales Nachweisinstrument für Nachlässe und Autographen. Abgerufen am 2. April 2020.
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