Johann Martin Krafft (auch: Johann Martin Crafft oder Johann Martin Craft; * 30. März 1738 in Wien; † 14. Juni 1781 in München) war ein Medailleur und Münzstempelschneider.
Er lernte zunächst wie sein Vater die Goldschmiedekunst, widmete sich dann aber der Gravierkunst und wurde einer der besten Stempelschneider seiner Zeit. Er bereiste Deutschland, Frankreich und Italien. 1770 arbeitete er in Wien, wurde als k. k. Medailleur nach Mailand berufen und ging danach nach München, wo er im Juli 1781 starb. Vier Stunden vor seinem Tod hatte er noch den Entwurf seines Grabmals gezeichnet. Der Kurfürst ließ ihm durch den Mannheimer Hofbildhauer Augustin Egell ein Monument bei den Barmherzigen Brüdern setzen.
Sein Schüler war der Österreicher Martin Lerner, der ihn zwölf Jahre auf Reisen begleitete.
Literatur
- Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexicon; Band 7, S. 151, nennt ihn D. Krafft
- Constantin von Wurzbach: Krafft, Martin. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 13. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1865, S. 111 f. (Digitalisat).
- Bernhard Koch: Über die Familie des Medailleurs Johann Martin Krafft; in Mitteilungen der Österreichischen Numismatischen Gesellschaft Vol. XXI, no. 11 (1980), S. 160–161
- Bernhard Koch: Krafft, Johann Martin. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, ISBN 3-428-00193-1, S. 648 f. (Digitalisat).
Weblinks
- Besprechung von Westenrieders Jahrbuch der Menschengeschichte in Bayern 1782/1783 in Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste 29,2, 1784, S. 305–313, für Krafft S. 310–311 PDF, 882 kB
- Graveure und Stempelschneider unter Colloredo PDF, 11,8 kB
- Helmut Zöttl, Die Wahlmedaillen Colloredos