Johann Petzmayer (* 18. März 1803 in Zistersdorf, Niederösterreich; † 29. Dezember 1884 in München) war ein Zithervirtuose des 19. Jahrhunderts.
Leben und Werk
Johann Petzmayer wuchs in Wien als Sohn eines Gastwirts auf und lernte zuerst die Violine, mit 16 Jahren dann auch die Zither. Sein von ihm modifiziertes Instrument umfasste drei Melodie- und 15 Begleitsaiten. Um 1823 erfand er die Streichzither. Auf der Zither konzertierte er ab 1826 mit stetig wachsendem Aktionsradius, so für die österreichischen Erzherzöge und 1827 sogar in den Privaträumen des Kaisers Franz von Österreich. Auf seiner zweiten Deutschlandtournee 1836/37 hörte ihn der bayerische Herzog Max in Bayern, der ihn als Privatlehrer anstellte und ihm 1838 den Titel „Kammervirtuose“ verlieh. Durch diese beiden Personen wurde die Zither zum bayerischen Nationalinstrument schlechthin, sie machten das Instrument aber auch in Norddeutschland und im Mittelmeerraum bekannt. Petzmayer hinterließ bei seinem Tod zahlreiche Zitherkompositionen und Lieder. Sein Nachlass befindet sich in der Bayerischen Staatsbibliothek in München.
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Petzmayer, Johann. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 22. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1870, S. 152–154 (Digitalisat).
- Hyacinth Holland: Petzmayer, Johann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 25, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 547–551.
- Christa Harten: Petzmayer Johann. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 8, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1983, ISBN 3-7001-0187-2, S. 15.
- Hamberger, Petra: Johann Petzmayer. Der erste Zitherspieler seiner Zeit. Eine Biographie in Texten, Bildern und Noten von ... 3 Bände. Frankfurt u. a. 2006, Musikverlag R. Grünwald
Weblinks
- Johann Petzmayer in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- Der Nachlass in der Bayerischen Staatsbibliothek