Johannes Michaelis (auch: Johann Michael; * 10. Januar 1606 in Soest; † 29. November 1667 in Leipzig) war ein deutscher Mediziner und Chemiker.
Leben
Der aus einer begüterten patrizischen Familie stammende Michaelis erlangte durch Privatlehrer und am lutherischen Soester Archigymnasium seine erste Bildung. Nach Studien an der Universität Rostock und der Universität Leiden beschäftigte er sich 1630 an der Universität Wittenberg bei Daniel Sennert mit medizinischen Studien. Noch im selben Jahr wechselte er an die Universität Leipzig, wo er 1630 den akademischen Grad eines Magisters erwarb und 1631 zum Doktor der Medizin promovierte.
Bald darauf wurde er an der medizinischen Fakultät außerordentlicher Professor und 1633 ordentlicher Professor. Im Laufe seiner akademischen Tätigkeit stieg er bis zum Ordinarius der medizinischen Fakultät auf. Michaelis beteiligte sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Leipziger Hochschule. So war er Decemvir der Universität, Dekan der medizinischen Fakultät und in den Sommersemestern 1637, 1641, 1643, 1651, 1655, 1663 sowie im Wintersemester 1659 Rektor der Alma Mater.
Michaelis, der sich vor allem um die Einführung der Chemie an der medizinischen Fakultät einen Namen erworben hatte, ja selbst verschiedene Rezepturen für verschiedene Medikamente entwickelte, war ein weithin geachteter Mediziner seiner Zeit. Davon zeugen auch seine Berufungen 1641 als Leibarzt des Herzogs Friedrich Wilhelm II. von Sachsen-Altenburg und 1662 als Leibarzt des sächsischen Kurfürsten Johann Georg II.
Werke
- Opera medico-chirurgica. Nürnberg 1688
- Collegium teoretico practicum. Leipzig 1663, 1698
- Disputationes de varis s. arthritida vaga scorbutica. Leipzig 1649
- Disputationes de morbis ab incantatione et venesiciis oriundis. Leipzig 1650
- Disputationes de Quartana. Leipzig 1652
- Disputationes de rosa seu vero ac legitimo erysipelate. Leipzig 1655
- Disputationes de astmathe. Leipzig 1556
- Disputationes de ferro. Leipzig 1658
- Disputationes de apoplexia. Leipzig 1660
- Disputationes de paresi seu paralisi ex colica. Leipzig 1660
- Disputationes de auro. Leipzig 1630
Herausgeberschaften
- Caravantis Practica. Leipzig 1661
- Oswald Cnollii Basilica chymica. Genf 1658
- Heinrich ab Heer Sparacene cum indice. Leipzig 1645
Literatur
- Michaelis, Johannes. In: Christian Gottlieb Jöcher (Hrsg.): Allgemeines Gelehrten-Lexicon. Band 3: M–R. Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig 1751, Sp. 512 (Textarchiv – Internet Archive).
- Michaelis, Johann, ein Medicus. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 21, Leipzig 1739, Sp. 46.