Johannes Ott (* 25. September 1885 in Duppau, Österreichisch-ungarische Monarchie; † 28. September 1943 im Gefängnis München-Stadelheim) war ein sudetendeutscher römisch-katholischer Geistlicher und Märtyrer.

Leben

Johannes Ott, geboren in einem heute verschwundenen Ort in Tschechien, studierte Katholische Theologie, wurde promoviert und am 28. Juli 1909 in Prag zum Priester geweiht. Er war Kaplan, dann Pfarrer und schließlich Erzdechant an der St.-Nikolaus-Kirche in Eger. Von einem nationalsozialistischen Sondergericht wurde er am 16. September 1943 wegen unbewiesener Sittlichkeitsverbrechen zum Tode verurteilt und am 28. September 1943 in München hingerichtet. Er war 58 Jahre alt.

Gedenken

Die Römisch-katholische Kirche in Deutschland hat Johannes Ott als Märtyrer aus der Zeit des Nationalsozialismus in das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts aufgenommen.

Literatur

  • Rudolf Grulich: Erzdechant Dr. Johannes Ott. In: Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts. Hrsg. Helmut Moll im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz. Bd. 1. Siebte, überarbeitete und aktualisierte Auflage. Schöningh, Paderborn 2019, S. 854.
  • Hans Günter Hockerts: Die Sittlichkeitsprozesse gegen katholische Ordensangehörige und Priester 1936/1937. Eine Studie zur nationalsozialistischen Herrschaftstechnik und zum Kirchenkampf (= Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte. Reihe B: Forschungen. 6). Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1971, ISBN 3-7867-0312-4 (Zugleich: Saarbrücken, Universität, Dissertation, 1969).
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