John Marchbank (* 19. Januar 1883 in Lambfoot, Dumfriesshire; † 25. März 1946) war ein schottischer Gewerkschafter.

Leben

Marchbank war der Sohn eines Schafhirten. Als junger Mann begann er für die Caledonian Railway zu arbeiten, für die er als Transportarbeiter und später als Bremser tätig war. 1906 trat Marchbank in die Amalgamated Society of Railway Servants, die britische Eisenbahngewerkschaft, die 1912 in der National Union of Railwaymen (NUR) aufging, in deren Exekutivkomitee er gewählt wurde.

Von 1922 bis 1924 fungierte Marchbank als Präsident der National Union of Railwaymen. Von 1923 bis 1924 gehörte er parallel hierzu dem britischen Gewerkschaftskongress (Trades Union Congress) an.

1933 wurde Marchbank zum Generalsekretär der NUR gewählt, ein Posten den er zehn jahre lang, bis 1943 bekleiden sollte. Ab 1935 amtierte er zudem als Vizepräsident der Internationalen Transportarbeitergewerkschaft (International Transport Workers’ Federation). Diese Funktion behielt er bis zu seinem Tod bei.

Seit 1943 war Marchbank zudem ein Direktor der British Overseas Airways Corporation (BOAC).

Aufgrund seiner Stellung als führender britischer Gewerkschafter geriet Marchbank Ende der 1930er Jahre ins Visier der Polizeiorgane des nationalsozialistischen Deutschlands, die ihn als wichtige Zielperson einstuften: Im Frühjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin ihn dann auf die Sonderfahndungsliste G.B., ein Verzeichnis von Personen, die der NS-Überwachungsapparat als besonders gefährlich oder wichtig ansah, weshalb sie im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Inseln durch die Wehrmacht von den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Priorität ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten.

Schriften

  • This is the People's War, 1939.

Literatur

  • Hugh Armstrong Clegg/ Alan Fox/ A.F. Thompson: History of British Trade Unions Since 1889: 1911-1933, 1985.
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