Anton Joseph Walch, auch Joseph Anton Walch oder Walck (* 22. Februar 1712 in Wangen; † 20. März 1773 in Kaufbeuren), war ein Allgäuer Maler und Freskant der Rokoko-Zeit.
Leben
Anton Joseph Walch wurde als Sohn des aus Vorarlberg stammenden Maurermeisters Johann Adam Walch geboren, der nach Wangen geheiratet hatte und unter anderem am Umbau der Wallfahrtskirche in Maria-Thann und am Bau des Wangener Rathauses tätig war. Es ist unbekannt, wo Anton Joseph Walch seine Ausbildung erhielt, möglicherweise bestand eine Beziehung zu Matthäus Günther. 1734 heiratete er und zog nach Kaufbeuren. Spätestens ab 1761 bis zu seinem Tod wohnte er im Haus Am Breiten Bach 23.
1768 heiratete Walch nach dem Tod seiner ersten Frau erneut. Er war Vater von neun Töchtern und zwei Söhnen. In Kaufbeuren hatte er zahlreiche Ämter inne: Er war Ratsherr, Stadtbaumeister, Obmann der damals für Maler zuständigen Kramerzunft, Gerichtsassessor, Pfleger der Pfarrkirche St. Martin und Kornmeister. Zu Walchs Schülern gehörte wahrscheinlich Georg Alois Gaibler.
Werke
Walch war hauptsächlich als Freskenmaler in Kirchen im Ostallgäu tätig. Oft beinhalten seine Bilder eine Darstellung des jeweiligen Ortes. Zu seinen Werken und ihm zugeschriebenen Werken gehören:
- Fresken in der Wallfahrtskirche St. Cosmas und Damian bei Oberbeuren (1743)
- Fresken in der Kapelle St. Christophorus in Frankenhofen (1745)
- Fassadenmalerei an der Spitalkirche Hl. Geist in Füssen (1749)
- Fresken in der Spitalkirche in Füssen (1749, Deckenbild signiert)
- Hochaltarbild, Pfingstfest, Spitalkirche in Füssen (1750, Zuschreibung)
- Deckenölbild in der Vorhalle des Klosters St. Mang in Füssen, Triumph und Ausbreitung des Benediktinerordens (um 1750, signiert)
- Fresken in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Heiterwang (1750)
- Fresken in der Pfarrkirche St. Blasius in Engetried (1753)
- Fresken in der Kapelle St. Isidor in Hausen (1753)
- Deckenfresken in der Wallfahrtskirche St. Magnus in Leuterschach (1753)
- Kartuschenfresken in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Oberigling (1759, Zuschreibung)
- Fresken in der Filialkirche St. Stephanus in Kreen (1759)
- Kreuzweg in der Filialkirche St. Andreas in Hattenhofen (1768, 14. Station signiert)
- Fresken in der Filialkirche St. Andreas in Hattenhofen (1768, Zuschreibung)
- Chorfresko in der Pfarrkirche St. Wolfgang in Lengenwang, Anbetung der Altarsakramente durch die Erdteile (1769)
Literatur
- Lorenze Heckelsmüller: Josef Anton Walch (1712–1773) – ein Kaufbeurer Maler des 18. Jahrhunderts. Heimatverein Kaufbeuren, Kaufbeuren 1986 (10 S., erweiterter Sonderdruck aus Kaufbeurer Geschichtsblätter, Band 10, Nr. 2).
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 Lorenze Heckelsmüller: Josef Anton Walch (1712–1773) – ein Kaufbeurer Maler des 18. Jahrhunderts. Heimatverein Kaufbeuren, Kaufbeuren 1986.
- 1 2 3 Bernard Kühling: Allgäuer Künstlerlexikon. Kühling, Kempten 2012, ISBN 978-3-00-042566-0, S. 379–380.
- ↑ Bernard Kühling: Allgäuer Künstlerlexikon. Kühling, Kempten 2012, ISBN 978-3-00-042566-0, S. 379.
- ↑ Norbert Lieb: Walch, Anton Joseph. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 35: Waage–Wilhelmson. E. A. Seemann, Leipzig 1942, S. 65.
- ↑ Wohnhaus – Am Breiten Bach 23. In: Bayerischer Denkmal-Atlas. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, abgerufen am 16. August 2023.
- ↑ Klaus Wankmiller: St. Cosmas und Damian in Kaufbeuren. Landratsamt Ostallgäu, abgerufen am 17. August 2023.
- ↑ Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern III: Schwaben. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1989, ISBN 3-422-03008-5, S. 324.
- 1 2 3 Michael Petzet: Stadt und Landkreis Füssen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 8). Deutscher Kunstverlag, München 1960, S. 48 f.
- ↑ Michael Petzet: Stadt und Landkreis Füssen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 8). Deutscher Kunstverlag, München 1960, S. 31 f.
- ↑ Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern III: Schwaben. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1989, ISBN 3-422-03008-5, S. 307.
- ↑ Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern III: Schwaben. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1989, ISBN 3-422-03008-5, S. 635.
- ↑ Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern III: Schwaben. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1989, ISBN 3-422-03008-5, S. 589.
- 1 2 Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern III: Schwaben. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1989, ISBN 3-422-03008-5, S. 420.
- ↑ Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern III: Schwaben. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1989, ISBN 3-422-03008-5, S. 632.