Josef Ferdinand Kleindinst (* 20. Oktober 1881 in Mering; † 8. September 1962 in Augsburg) war ein deutscher Politiker der CSU und Mitglied des Parlamentarischen Rates.

Leben und Beruf

Kleindinst studierte Rechtswissenschaften und trat 1919 als Rechtsrat in den Dienst der Stadt Augsburg. Seit 1913 war Kleindinst im Stadtrat von Augsburg, ab 1921 hauptamtlich. Da er sich 1933 weigerte, der NSDAP beizutreten, wurde er aus dem Rechtsamt in den Bereich Kultus und Wissenschaft versetzt, wo er bis Kriegsende den gesamten städtischen und einen Großteil des privaten Kulturbesitzes katalogisierte. Kleindinst war im Wesentlichen auch dafür verantwortlich, dass 1945 die Auslagerung städtischer Kunstgegenstände vorgenommen wurde.

Im Juli 1945 wurde er von der amerikanischen Militärregierung vom Dienst suspendiert. 1946 bis 1948 war er Fürsorgereferent bei der Regierung von Schwaben.

Partei

Josef Ferdinand Kleindinst war 1945 Mitbegründer der „Augsburger Aufbaugemeinschaft“ und der CSU in Augsburg.

Abgeordneter

Kleindinst war 1948/49, auf Vorschlag des Bayerischen Landtags, Mitglied des Parlamentarischen Rates. 1949 wurde er in den Deutschen Bundestag gewählt, diesem gehörte er bis 1957 an und wurde im Wahlkreis Augsburg-Stadt jeweils direkt gewählt. Er war vom 20. November 1950 bis 1957 Vorsitzender des Beamtenrechtsausschusses des Bundestages und 1953 des Bundestagsausschusses zur Beratung des Personalvertretungsgesetzes. 1953 bis 1957 war er Vorsitzender des Wahlmännerausschusses gemäß § 6 Absatz 2 des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht.

Ehrungen

Literatur

  • Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002. Bd. 1: A–M. K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 425.

Einzelnachweise

  1. Stadtarchiv Augsburg (Hrsg.): Trümmer, Jeeps und leere Mägen. Wißner-Verlag, Augsburg, 1995, ISBN 3-928898-81-7, Seite 19.
  2. Kleindinst, Josef Ferdinand, Dr. In: Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.B. – Die Volksvertretung 1946–1972. – [Kaaserer bis Kynast] (= KGParl Online-Publikationen). Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e. V., Berlin 2006, ISBN 3-7700-5224-2, S. 622, urn:nbn:de:101:1-2014070812574 (kgparl.de [PDF; 508 kB; abgerufen am 19. Juni 2017]).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.