Josef Paneth (* 6. Oktober 1857 in Wien; † 4. Jänner 1890 ebenda) war ein österreichischer Physiologe und Erstbeschreiber der nach ihm benannten Paneth-Zellen des Dünndarms.

Leben

Nach seinem Medizinstudium an der Universität Wien und Heidelberg wurde Josef Paneth 1879 in Wien promoviert und arbeitete anschließend zunächst als chirurgischer Assistent bei Theodor Billroth in Wien. Danach war er am Breslauer Physiologischen Institut tätig und in Ville franche, wo er an der Zoologischen Station auf dem Gebiet der Histologie forschte. In Ernst Brückes Physiologischem Institut in Wien, wo er sich 1886 für Physiologie habilitierte, wurde er danach Mitarbeiter und dann der Nachfolger Sigmund Freuds. In Freuds Non vixit-Traum wird Paneth als „Freund und Gegner P.“ erwähnt. Paneth stand zudem in Kontakt mit Friedrich Nietzsche. Seine philosophischen Arbeiten zu erkenntnistheoretischen Problemen wurden nicht publiziert.

Der Chemiker Friedrich Adolf Paneth ist ein Sohn.

Literatur

  • M. Jantsch: Paneth Josef. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 7, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1978, ISBN 3-7001-0187-2, S. 311.
  • Krumel RF. Joseph Paneth über seine Begegnung mit Nietzsche in der Zarathustra-Zeit. Nietzsche Studien Internationales Handbuch für die Nietzsche-Forschung 17:478-495, 1988
  • Hemecker WW. Der Physiologe Zarathustras. Freuds Freund P. manuskripte: Zeitschrift für Literatur. 1990;110:5-11.
  • Josef Paneth: Vita Nuova. Graz: Leykam, 2007. ISBN 978-3-7011-7563-5.
  • Heinz-Peter Schmiedebach: Paneth, Josef. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1094.

Einzelnachweise

  1. J. Paneth: Ueber die secernirenden Zellen des Dünndarmepithels. In: Archiv für mikroskopische Anatomie. Band 31, 1888, S. 113 f.
  2. Heinz-Peter Schmiedebach: Paneth, Josef. 2005, S. 1094.
  3. Sigmund Freud Studienausgabe, Band II: Die Traumdeutung, S. 408ff und S. 462ff; S. Fischer Verlag, 1994
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