Julius Alexander Rudolf James Gaye (* 26. Juni 1887 in Eisleben; † 15. Oktober 1957 in Kiel) war ein deutscher Ministerialrat.
Leben und Wirken
Julius Gaye war ein Sohn des Sanitätsrats C. N. A. Gaye (* 1854) aus Schleswig und dessen Ehefrau C. A. Maßon (* 1859) aus Danzig. Er studierte Bauingenieurwesen und erhielt eine Ausbildung im höheren bautechnischen Verwaltungsdienst, die er mit dem Regierungsbaumeister-Examen abschloss.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs arbeitete Gaye acht Jahre an der Vergrößerung der Hafenbauwerke in Wesermünde. Von 1928 bis 1934 leitete er das Wasserbauamt in Norden, wo er zu Meeresströmungen und Bewegungen des Sandes im Bereich der Ostfriesischen Inseln forschte. Mit diesen Fragestellungen beschäftigte er sich auch später, als er bei der Oderstromverwaltung in Breslau und im Berliner Reichsverkehrsministerium arbeitete.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatte Gaye maßgeblichen Anteil am Aufbau des Küstenausschusses Nord- und Ostsee und beteiligte sich an dessen Leitung. Der Bauingenieur wies darauf hin, dass Forschungen zu den Küsten wichtige Grundlage für spätere Küstenschutzmaßnahmen und die Zufahrten zu Seehäfen lieferten. Im Ausschuss versuchte er, eine möglichst enge Kooperation aller mit Fragestellungen zum Küstenschutz beschäftigter Personen und Institutionen zu erreichen.
Julius Gaye war verheiratet mit Anna Margaretha Dorothea Elisbeth Eggers (* 1891), mit der er drei Töchter hatte.
Literatur
- Marcus Petersen: Gaye, Julius. In: Schleswig-Holsteinisches Biographisches Lexikon. Band 1. Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1970, S. 146–147.