Karl Julius Sandt (* 8. Februar 1856 in Löbau, Königreich Sachsen; † 23. September 1928) war ein deutscher Unternehmer und Brauereidirektor. Er gilt als einer der wichtigsten Förderer der Stadt Löbau während der Gründerzeit.

Leben

Der 1856 geborene Sandt begann 1870 eine Lehre zum Kaufmann. 1871 erhielt er eine Anstellung in der Löbauer Actien-Brauerei, deren Leiter er 1888 wurde. 1890 gründete er die Actien-Malzfabrik, ab 1896 betrieb er die Sächsisch-Schlesische Kohlensäure-Industrie in seiner Heimatstadt. 1920 trat er in den Ruhestand.

1891 begann er die Idee von Karl Benjamin Preusker, ein Stadtmuseum für seine Heimatstadt zu gründen, intensiver zu verfolgen. 1893 gelang es ihm, den Löbauer Bürgerverein von der Idee zu überzeugen. Das Stadtmuseum wurde schließlich am 3. Mai 1894 eröffnet. Sandt leitete das Museum bis zu seinem Tode als ehrenamtlicher Museumsdirektor. 1896 ließ er sich ein Haus an der heutigen Löbauer Breitscheidstraße, die Villa Sandt, errichten. Diese bezog er gemeinsam mit seiner Familie im Jahr 1911.

Sandt galt als Vertrauensmann des Kultusministeriums, war Gründer eines Amateurphotographen-Vereins und engagierte sich als Mitglied eines Gesangsvereins. Er war am Aufbau der Löbauer Bank beteiligt und war in dieser Mitglied (1892–1919) sowie Vorsitzender (1915–1919) des Aufsichtsrates. 1918 rief er eine Stiftung ins Leben, die jungen Leuten mit Interesse für Stenografie galt. Sandt soll Initiator für verschiedene Denkmale in der Stadt Löbau gewesen sein, so unter anderem für das Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Fuße der heute als Friedenhains bekannten Parkanlage.

Julius Sandt verstarb am 23. September 1928.

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