Als juvenil (Adjektiv, als Substantiv: Juvenilität; von lateinisch iuvenis = ‚jugendlich‘) werden in der Biologie und der Medizin Kindheits- und Jugendstadien in der Entwicklung eines Organismus vor der Geschlechtsreife bezeichnet. Das Embryonalstadium geht dem Juvenilstadium voraus. Dem Juvenilstadium folgt das Adultstadium.

Fadenwürmer (Nematoda), die artenreichste Klasse der Schlauchwürmer (Nemathelminthes), durchlaufen beispielsweise vier Juvenilstadien vor der Geschlechtsreife. Dazwischen findet jeweils eine Häutung statt.

Bei der Entwicklung von Insekten werden Larven und Nymphen als Juvenilstadien unterschieden. Aus Insekteneiern schlüpfen zunächst Larven (Juvenilstadien mit eigenen Larvalmerkmalen), die sich zu Nymphen (Juvenilstadien ohne eigene Merkmale) weiterentwickeln. Dazwischen liegen ebenfalls Häutungen. Die Entwicklung endet mit einer letzten Häutung zum adulten, geschlechtsreifen Tier (Imago).

Bei Vögeln wird das Gefieder, das ein Vogel im juvenilen Stadium vom Ausfliegen bis zur ersten Mauser trägt, als Jugendkleid bezeichnet. Hier können bis zum Erreichen des Adultstadiums noch mehrere Zwischenschritte liegen; Vögel, die nicht mehr juvenil, aber auch noch nicht adult sind, bezeichnet man als immatur.

Einzelnachweise

  1. Fadenwürmer. In: Lexikon der Biologie. Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH, abgerufen am 17. Dezember 2022.
  2. Lars Svensson, Peter J. Grant, Killian Mullarney, Dan Zetterström: Der neue Kosmos Vogelführer. Kosmos, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-07720-9.
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