Jutta Kruse – später Jutta Teller und Jutta Haarburger – (* 27. März 1940 in Stettin) ist eine deutsche Tischtennisspielerin. Sie gehörte Anfang der 1960er Jahre zu den besten deutschen Spielerinnen. Sie wurde dreimal deutsche Meisterin im Damen-Doppel und zweimal im Mixed. Zudem gewann sie mit der Mannschaft des TK Hannover 1961 die deutsche Mannschaftsmeisterschaft der Damen.

Sportliche Karriere

Kruses erster Verein war der TK Hannover, mit dem sie 1960 deutscher Mannschaftsmeister und 1961 Zweiter wurde. Zudem gewann dieses Team 1961 die deutsche Pokalmeisterschaft. Mit der Auswahlmannschaft von Niedersachsen holte sie 1958 und 1960 den Deutschlandpokal. Bei den deutschen Meisterschaften erreichte sie im Einzel 1960 das Halbfinale und 1961 das Endspiel, das sie gegen Inge Müser verlor. Von 1959 bis 1961 gewann sie zusammen mit Inge Müser dreimal in Folge die Meisterschaft im Doppel, 1961 und 1962 holte sie mit Hans Wilhelm Gäb den Titel im Mixed. Beim Bundesranglistenturnier 1960 landete sie auf Platz drei. 1959 wurde Jutta Kruse in der DTTB-Rangliste auf Platz 2 geführt, in der ITTF-Weltrangliste 1961 auf Platz 21. 1958 und 1960 war sie niedersächsische Meisterin im Damen-Einzel geworden.

Kurz vor ihrer Hochzeit wechselte sie 1961 zum TTC Rot-Weiß Hamburg an ihren neuen Wohnort. Bereits bei ihrer ersten Teilnahme an einer Hamburger Meisterschaft gewann sie im November 1961 den Titel im Damen-Doppel mit ihrer Mannschaftskameradin Ev-Kathlen Zemke. Nach der Geburt ihrer beiden Söhne spielte Jutta Teller vorübergehend für den DTC Kaiserberg sowie den TTC Schwarz-Gelb Steele (ab April 1965) in der Oberliga West. Sie wurde 1966 Zweite beim Westdeutschen Ranglistenturnier, als sie nur der erst vierzehnjährigen Wiebke Hendriksen unterlag. Für die Spielzeit 1966/67 war sie für ein neu zu gründendes Damen-Team in Dortmund im Gespräch, wechselte aber schließlich im Oktober 1966 gemeinsam mit Ehemann Horst zu ihrem Heimatklub TK Hannover zurück und wurde erneut dessen Spitzenspielerin in der Oberliga Nord. Im November 1967 gewann sie ihren dritten niedersächsischen Titel im Damen-Einzel.

Als das Ehepaar Teller nach nur eineinhalb Jahren von Hannover nach Hamburg umzog, wechselten beide im April 1968 auch sportlich in die Hansestadt und Jutta spielte erneut für die Rot-Weißen in der Oberliga. Im November 1968 gewann sie nach drei niedersächsischen Einzeltiteln auch ihre erste Hamburger Meisterschaft im Damen-Einzel. 1969 verzichtete sie auf die WM-Teilnahme, für die sie bereits nominiert war, und beendete aus familiären Gründen ihre überregionale Laufbahn. Der Hamburger Tisch-Tennis-Verband verabschiedete sie am 2. Mai 1969 beim traditionellen Städtewettkampf der Hanseaten gegen Esbjerg, bei dem sie letztmals repräsentativ eingesetzt wurde. Bis 1971 half sie noch einige Male in der zweiten Mannschaft, die in der Stadtliga spielte, aus.

2009 wurde Jutta Haarburger vom Meiendorfer SV reaktiviert und spielte für diesen in der 1. Landesliga Hamburg. Im Januar 2010 nahm sie erstmals seit ihrem Titel im Damen-Einzel von 1968 wieder an einer Landesmeisterschaft teil und wurde in der Seniorenklasse S70 Hamburger Vizemeisterin im Damen-Einzel und -Doppel. Zum 1. Juli 2010 wechselte sie zur benachbarten SG Farmsen-Bramfeld. Seit 2014 spielte Jutta Haarburger beim Rahlstedter TC. Seit 2017 ist sie dort nicht mehr für den Mannschaftsspielbetrieb gemeldet.

Internationale Erfolge

Von 1959 bis 1962 bestritt Kruse 22 Länderspiele. 1959 und 1961 wurde sie für die Weltmeisterschaften nominiert. Dabei erreichte sie 1961 im Einzel das Achtelfinale, wo sie von der Ungarin Éva Kóczián besiegt wurde. 1960 nahm sie an der Europameisterschaft teil. 1960 gewann sie bei den internationalen österreichischen Meisterschaften das Mixed mit Hans Wilhelm Gäb. Im gleichen Jahr erreichte sie mit Inge Müser bei den internationalen deutschen Meisterschaften IDM Platz drei. Ein Jahr später wurde sie mit Hans Wilhelm Gäb bei der IDM Dritter im Mixed.

Privat

Am 30. Dezember 1961 heiratete Jutta Kruse den Hamburger Tischtennisspieler und Holzkaufmann Horst Teller. Nach der zweiten Eheschließung mit Alfred Haarburger (nach 1987) trat sie unter dem Namen Jutta Haarburger auf. Sie hat zwei Söhne (* 1962, 1964).

Turnierergebnisse

VerbandVeranstaltungJahrOrtLandEinzelDoppelMixedTeam
FRG Weltmeisterschaft 1961 Peking CHN  letzte 16 letzte 32 letzte 32 
FRG Weltmeisterschaft 1959 Dortmund FRG  letzte 32 letzte 32 letzte 128 10 

Quellen

  • 75 Jahre Deutscher Tischtennis-Bund – Ein Spiel fürs Leben, ISBN 3-00-005890-7, Seite 210

Einzelnachweise

  1. Tischtennis Magazin, Offizielles Organ des Tischtennis-Verbandes Niedersachsen 2008/2 Seite 17
  2. Zeitschrift DTS Ausgabe West, 1963/10 Seite 3 + 1963/13 Seite 7
  3. Zeitschrift DTS Ausgabe West, 1965/5 Seite 10
  4. Zeitschrift DTS Ausgabe West, 1966/2 Seite 13
  5. Der dts meldete in der Ausgabe 1/1966 wörtlich: „Dortmund wird - wie nach unbestätigten Meldungen verlautet - dem Damen-Tischtennis im WTTV Konkurrenz machen. Ex-Verbandsgeschäftsführer Berg soll die Aufstellung einer Damenmannschaft mit den Geschwistern Stich, Jutta Teller und Dagmar Berg-Katerbaum planen.“
  6. Zeitschrift DTS, 1966/17 Ausgabe Süd-West Seite 10
  7. Zeitschrift DTS, 1967/24, Seite 13
  8. Zeitschrift DTS, 1968/24
  9. Aktuelle Aufstellung des Meiendorfer SV (Memento vom 1. Januar 2016 im Internet Archive) mit den Bilanzen der Herbstserie 2009, abgerufen am 3. Januar 2010.
  10. Ergebnisübersicht der Hamburger Seniorenmeisterschaften 2010 in den Altersklassen S70 und S75
  11. Wechselliste des Hamburger Tisch-Tennis-Verbandes zum 1. Juli 2010 (Memento vom 6. März 2016 im Internet Archive)
  12. Wechselliste zum 1. Juli 2014 auf www.tt-maximus.de, abgerufen am 9. März 2016.
  13. Mannschaftsmeldung des Rahlstedter TC für die Spielzeit 2016/17 auf www.mytischtennis.de, abgerufen am 9. August 2019. In den folgenden Spielzeiten findet sich ihr Name nicht mehr in den Aufstellungslisten.
  14. Zeitschrift DTS, Ausgabe West, 1962/1 Seite 2
  15. Jutta Kruse Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com (abgerufen am 7. September 2011)
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