Károly (Karcsi) Garai (* 21. Mai 1899 in Budapest; † 20. März 1942) (Pseudonym: Karl Kürschner) war ein ungarischer Kommunist und Journalist.
Károly Garai wurde 1917/18 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Ungarns, 1918 Mitglied der Kommunistischen Partei Ungarns. Zur Zeit der Weimarer Republik war Garai auch in der KPD aktiv. Garai gelangte 1933 als Politemigrant in die UdSSR und erhielt die sowjetische Staatsbürgerschaft. Seit 1936 bei der „Deutschen Zentral-Zeitung“ (DZZ) angestellt, wurde er 1937 Leiter der Abteilung Auslandsinformation und stellvertretender verantwortlicher Redakteur, schließlich ab Juni 1937 (nach der Verhaftung von Julija Annenkowa am 31. Mai) Chefredakteur.
Garai wurde im Oktober 1937 verhaftet, am 4. November 1938 entlassen, am 22. Februar 1939 erneut verhaftet, später wieder entlassen. Anschließend zunächst Mitarbeiter der ungarischen Redaktion im Allunions-Rundfunkkomitee wurde er am 14. Juli 1940 wiederum verhaftet und am 10. September 1940 zu acht Jahren Lagerhaft verurteilt. Er starb am 20. März 1942 im Lager WjatLag am Fluss Wjatka.
Garai war mit Dorothea Garai, geb. Wennrich, verheiratet. Sie wurde ebenfalls repressiert, am 20. Januar 1937 verhaftet und am 17. April 1937 zu fünf Jahren Lager verurteilt.
Literatur
- Hermann Weber: „Weiße Flecken“ in der Geschichte. Die KPD-Opfer der Stalinschen Säuberungen und ihre Rehabilitierung. LinksDruck, Berlin 1990, ISBN 3-86153-006-6, S. 98.
- Institut zur Geschichte der Arbeiterbewegung (Hrsg.): In den Fängen des NKWD. Deutsche Opfer des stalinistischen Terrors in der UdSSR. Dietz Verl., Berlin 1991, ISBN 3-320-01632-6, S. 130.
- Oleg Dehl: Verratene Ideale. Zur Geschichte deutscher Emigranten in der Sowjetunion in den 30er Jahren. trafo Verl., Berlin 2000, ISBN 3-89626-229-7, S. 301–303, 322.
- Wladislaw Hedeler: Chronik der Moskauer Schauprozesse 1936, 1937 und 1938. Akademie Verl., Berlin 2003, ISBN 978-3-05-008235-6, S. 49, 216, 307, 322, 617.