kārum (assyrisch, Plural: karū) bezeichnete einen assyrischen Anlegeplatz oder Hafen. Es wurde auch für altassyrische Handelskolonien von Kaufleuten (tamkarum) in Anatolien verwendet, die im 19. Jahrhundert v. Chr. dort entstanden und bis zum Ende des 18. Jahrhunderts v. Chr. bestanden. Kleinere Handelsstationen dagegen wurde wabartum genannt.
Das wichtigste kārum war Kültepe (Kaniš), der der Zentralort der altassyrischen Handelskolonien in Anatolien war. Andere karū waren unter anderem Amkuwa (verm. Alışar Höyük), Hattuš (Boğazkale), Šamuḫa (Kayalıpınar), Tamnia (ev. Nefesköy), Durḫumit und Purušḫanda. Die karū unterstanden einer eigenen Verwaltung, dem bēt kārim (‘Haus der Handelsniederlassung’). Dieses war auch im Handel tätig und konnte gegen Schuldner vorgehen, Häuser versiegeln oder beschlagnahmen.
Literatur
- Hans Hirsch: Handelskolonien. In: Dietz Otto Edzard (Hrsg.): Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie. Band 4, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1972–1975, ISBN 3-11-006772-2, S. 90–97.
- Klaas Veenhof: „Modern“ features in Old Assyrian Trade. In: Journal of the Economic and Social History of the Orient, Bd. 40 (1997), Heft 4, ISSN 0022-4995