Ein Khaghanat oder Chaghanat (alttürkisch Qaqanlyk, Khaghanlyk; türkisch Kağanlık) ist die Bezeichnung eines Reiches im Gebiet der Altaisprachen, das von einem Khaghan regiert wurde. Andere Schreibweisen sind Kaganat und Kaghanat.
Ein Khaghanat ist größer und mächtiger als ein Khanat und kann bedingt mit einem Kaiserreich verglichen werden.
Das größte und bekannteste Khaghanat ist das Reich der zentralasiatischen Kök-Türken (türkisch Göktürk Kağanlığı), welches im Jahre 552 gegründet wurde und fast 200 Jahre lang über verschiedene Völker geherrscht hat. Das 568 gegründete Khaghanat der Awaren, das sich über Teile Ost- und Mitteleuropas erstreckte, bestand mehr als 250 Jahre.
Das Mongolische Reich war ein Khaghanat – allerdings wird es (im Deutschen) kaum als 'Mongolisches Khaghanat' bezeichnet.
Liste der Khaghanate
- Rouran-Khaganat (4.–6. Jahrhundert)
- Khaganat der Awaren (568–828)
- Erstes Türk-Kaganat (552–630/659)
- Khaghanat der Xueyantuo (630–646) als Nachfolger des östlichen Türk-Khaghanats
- Zweites Türk-Kaganat (682–742)
- Khaganat der Chasaren (7.–10. Jahrhundert)
- Uigurisches Kaganat (745–840)
- Die Kimek–Kiptschak-Konföderation war von 880 bis 1050 ein Khaganat, danach ein Khanat
- Das Khaganat der Jenissei-Kirgisen (840–925)