Als Kalesche wurde ursprünglich ein mit einem einzelnen Pferd als Zugtier bespannter leichter vierrädriger Reisewagen mit Faltverdeck und vier Sitzen bezeichnet; später wurden Kaleschen auch zwei- und vierspännig gefahren.
Herkunft der Bezeichnung
Das Wort stammt wohl ursprünglich vom slawonischen kolasa oder kolossnitza ab und erscheint im Italienischen als calessa, im Französischen als calèche. In den Tristien des Ovid findet man in älteren Ausgaben noch den Vers
- gens inculta nimis vehitur crepitante colossa.
- Das unzivilisierte Volk fährt mit der knarrenden Kalesche.
Die Stelle wurde inzwischen als unecht getilgt, beweist aber die Verbreitung des Wortes.
Die Erwähnung eines koleschenknechts – eines Hofkutschers – in einer pommerschen Hofordnung stammt aus dem Jahr 1575.
Ausstattung
Nach Krünitz ist eine Kalesche „ein leichter offener Wagen, der an statt eines gewöhnlichen Chaise-Kastens einen offenen Kasten auf dem Gestelle hat, worin noch gemeiniglich ein geflochtener Korb eingesetzt ist. Sie unterscheidet sich von einem gemeinen Wagen dadurch, dass sie zierlicher und bequemer mit ordentlichen Sitzen gebauet, auch angestrichen ist.“ Außerdem zeichnet eine Kalesche sich durch ein Klappverdeck aus.
Namensgebung
Das Klappverdeck des Fahrzeuges wiederum inspirierte die Modeschöpfer, auch eine bestimmte Sorte Hut mit klappbarer Krempe als Calèche zu bezeichnen.
Weblinks
- Kalesche in der Oeconomischen Encyclopädie von Krünitz