Indischer Ochsenfrosch

Ein Indischer Ochsenfrosch, fotografiert in Mui Wo

Systematik
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Unterordnung: Neobatrachia
Familie: Engmaulfrösche (Microhylidae)
Unterfamilie: Echte Engmaulfrösche (Microhylinae)
Gattung: Kaloula
Art: Indischer Ochsenfrosch
Wissenschaftlicher Name
Kaloula pulchra
J. E. Gray, 1831

Der Indische Ochsenfrosch (Kaloula pulchra), auch bekannt unter den Namen Reisfrosch, Blasenfrosch oder Gemalter Ochsenfrosch, in Kambodscha als Hing bezeichnet, ist eine Froschart der Echten Engmaulfrösche, die im Nordosten Indiens und in Südostasien vorkommt. In seinem Verbreitungsgebiet ist der Frosch auf Waldböden, in Reisfeldern und auch in Häusern anzutreffen.

Merkmale

Indische Ochsenfrösche sind rundlich geformt mit ebenholzbraunem Rücken und cremefarbenem Bauch. Charakteristisch sind die Streifen an den Seiten, die von kupferbraun bis lachsfarben erscheinen können. Die Männchen besitzen eine dunklere Halszeichnung als die Weibchen. Im Schnitt wird der Frosch etwa 7–8 cm lang, dabei sind Weibchen generell größer. Als Lebenserwartung werden etwa zehn Jahre angesehen.

Verbreitung

In Ostindien kommt die Art in den Bundesstaaten Bihar und Jharkhand vor, in Nordostindien in den Bundesstaaten Assam, Meghalaya, Nagaland, Tripura, Mizoram und Manipur. Das Verbreitungsgebiet setzt sich im Osten über Bangladesch nach Myanmar fort, wo die Art in den sieben Regionen Irawadi, Bago, Mandalay, Magwe, Sagaing, Tanintharyi und Yangon sowie in den Staaten Kachin, Kayah, Kayin, Rakhaing, Shan und Mon vorkommt. In Südchina ist sie im Süden Yunnans, in Guangxi und in Guangdong sowie auf der Insel Hainan nachgewiesen, ebenso im Südwesten Taiwans. In Südostasien lebt die Art in Kambodscha und Vietnam bis Singapur, in Indonesien auf den Inseln Sumatra, Borneo und Sulawesi.

Als Neozoon hat sich der Indische Ochsenfrosch in Guam, und Singapur, sowie auf den indonesischen Inseln Sumatra, Borneo und Sulawesi durchgesetzt. Eingeführt wurde er auch auf den Philippinen auf den Inseln Luzon, Boracay, Cebu, Marinduque, Mindanao und Palawan. Einzelne Exemplare wurden auch aus Australien und Neuseeland gemeldet. Seine Anpassungsfähigkeit macht es dem Frosch möglich, auch in Siedlungsgebieten des Menschen zu leben.

Verhalten

Die Tiere verstecken sich tagsüber unter Laubwerk und gehen nachts auf Nahrungssuche.

Bei Bedrohung blasen sie sich, ähnlich wie andere Engmaulfrösche, zu Einschüchterungszwecken auf und sondern dabei eine giftige, klebrige Substanz zur Abwehr ab. Unter trockenen Bedingungen graben sie sich in den Boden ein und verharren dort bis zum nächsten Regen.

Ernährungsweise

Indische Ochsenfrösche zeigen einen ausgeprägten Appetit, sind jedoch eher träge. Neben Fliegen, Grillen, Motten, Grashüpfern und Regenwürmern ernähren sie sich bevorzugt auch von Ameisen – in einer Nacht werden durchaus mehrere hundert Tiere verzehrt. Dies geschieht oftmals, während der Frosch an einer Ameisenstraße sitzt und eine nach der anderen verspeist.

Fortpflanzung

In Indien beginnen die Frösche nach den ersten schweren Regenfällen des Monsuns zwischen April und Mai mit ihren Paarungsrufen. Die Männchen rufen, während sie auf Wasserpfützen schwimmen. Rufe mit 28–56 Impulsen pro Sekunde und einer Frequenz im Bereich von 50–1760 Hz wurden in Indien registriert. In Thailand hingegen liegt die Ruffrequenz bei etwa 250 Hz und 18–21 Impulsen pro Sekunde.

Beim Paarungsvorgang heftet sich das Männchen mithilfe eines klebrigen Sekretes, welches aus den Bauchdrüsen des Tieres abgesondert wird, am Rücken des Weibchens fest. Daraufhin legt das Weibchen etwa 1000 Eier als Laich ins Wasser ab. Nach 24 Stunden schlüpfen die Larven, welche etwa 4 cm lang werden. Die Kaulquappen durchleben ihre Metamorphose innerhalb von 2 Wochen.

Heimtierhaltung

Indische Ochsenfrösche sind als Terrarientiere beliebt. Dabei muss beachtet werden, dass sie auf chlorhaltiges Wasser empfindlich reagieren. Sie können in Terrarien mit Substraten aus Torfmischungen oder Blumenerde mit Torfmoos gehalten werden. Eine hohe Feuchtigkeit und Temperaturen von 27–29 °C sind nötig.

Einzelnachweise

  1. Snider, A.T. & J.K. Bowler. (1992). Longevity of Reptiles and Amphibians in North American Collections. Second edition. Herpetological Circular No. 21.
  2. Christy, M.: Multiple pathways for invasion of anurans on a Pacific island. In: Diversity & Distributions. Band 13, Nr. 5, 2007, S. 598–607, doi:10.1111/j.1472-4642.2007.00378.x.
  3. Darrel R. Frost: Kaloula pulchra Gray, 1831. Amphibian Species of the World: an Online Reference. Version 6.1. American Museum of Natural History, New York 1998–2022, abgerufen am 29. April 2022.
  4. Tyler MJ: An Asian species of frog (Kaloula pulchra, Microhylidae) intercepted at Perth International Airport, Australia. In: Applied Herpetology. Band 4, 2007, S. 86–87, doi:10.1163/157075407779766697.
  5. Gill, B.J.: Records of foreign reptiles and amphibians accidentally imported to New Zealand. In: New Zealand Zool. Band 28, Nr. 3, 2001, S. 351–359., doi:10.1080/03014223.2001.9518274.
  6. Inger, R.F.: The systematics and zoogeography of the amphibia of Borneo. In: Fieldiana Zoology. Band 52, 1966, S. 1–402, doi:10.5962/bhl.title.3147.
  7. Sharon B. Emerson: Burrowing in frogs. In: Journal of Morphology. Band 149, Nr. 4, 1976, S. 437–458, doi:10.1002/jmor.1051490402.
  8. Kanamadi RD: Advertisement Call and Breeding Period of the Frog, Kaloula pulchra (Microhylidae). In: Herpetological Review. Band 33, Nr. 1, 2002, S. 19–21 (nfsci.org [PDF]). Advertisement Call and Breeding Period of the Frog, Kaloula pulchra (Microhylidae) (Memento des Originals vom 27. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  9. Kreuters Karnivoren: Indischer Ochsenfrosch
  10. Richard D. Bartlett: Frogs, Toads, and Treefrogs: Everything About Selection, Care, Nutrition, Breeding, and Behavior. Hrsg.: Barron's Educational Series. 1996, ISBN 0-8120-9156-6, S. 98.
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