Die Kanzel der Stadtkirche in Balingen, der Kreisstadt des Zollernalbkreises, ist ein spätgotisches Werk. Nach einem Vertrag aus dem Jahr 1512 schuf ein Meister Franz aus Tübingen die Kanzel.
Die aus Werkstein gefertigte und farbig gefasste Kanzel wurde nach der Renovierung der Kirche in den 1980er Jahren am östlichen Südpfeiler aufgestellt. Der achteckige Kanzelkorb steht auf einem mit Astwerk, Krabben und Kreuzblumen verzierten Fuß. Die Reliefs der Brüstung stellen die Kirchenpatronin Maria, die von den vier abendländischen Kirchenlehrern Ambrosius, Hieronymus, Gregor der Große und Augustinus eingerahmt wird, dar. Die Madonna im Strahlenkranz auf der Mondsichel trägt das Jesuskind, das eine Birne in der Hand hält.
Der mit musizierenden Putten, Evangelistensymbolen und dem Guten Hirten geschmückte hölzerne Schalldeckel wurde circa 100 Jahre später als der Kanzelkorb mit Fuß geschaffen. Er wird Simon Schweitzer aus Balingen zugeschrieben.
- Maria mit Kind
- Gregor der Große (links) und Augustinus (rechts)
- Ambrosius (links) und Hieronymus (rechts)
- Schalldeckel
Literatur
- Eugen Gröner: Vor 475 Jahren geschaffen. Die Kanzel der Balinger Stadtkirche. In: Heimatkundliche Blätter Balingen, Jahrgang 34 (1987), Nr. 2, S. 581f. (nicht ausgewertet)
- Eugen Gröner: Das große Kruzifix und der Kanzeldeckel in der Balinger Stadtkirche – 375 Jahre alt. In: Heimatkundliche Blätter Balingen, Jahrgang 35 (1988), Nr. 9, S. 657f. (nicht ausgewertet)
- Evangelische Kirchengemeinde Stadtkirche Balingen (Hrsg.): Stadtkirche Balingen. Balingen 1990, S. 16. (ohne ISBN)
- Ingrid Helber: Evangelische Kirchen Balingen. Schnell & Steiner (Schnell Kunstführer Nr. 1065), 2. völlig neu bearbeitete Auflage, Regensburg 2006, ISBN 3-7954-4795-X, S. 12.
Weblinks
Koordinaten: 48° 16′ 23,6″ N, 8° 51′ 1″ O