Karl Ludwig Wilhelm Daniel Draud (* 6. Juni 1810 in Lich; † 21. Januar 1886 in Darmstadt) war ein hessischer Richter und Politiker und Abgeordneter der 1. Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen.
Karl Ludwig Draud war der Sohn des Justizkanzleirates Carl Ludwig Danied Draud (1763–1846) und dessen zweiter Ehefrau Anna Magdalene Susanne, geborene Rausch (1773–1854). Grode, der evangelischen Glaubens war, heiratete am 16. September 1841 Luise geborene Lex (1819–1892), die Tochter des Wiesbadener Oberappellationsgerichtsrates Karl Ludwig Lux.
Draud studierte 1826 bis 1830 Rechtswissenschaften an der Universität Gießen. Nach dem Studium war er Akzessist in Lich, am Hofgericht Gießen und bei der Regierung Gießen. 1837 war er Assessor in Hungen, 1850 Assessor mit Stimme am Hofgericht Darmstadt wo er 1853 Hofgerichtsrat wurde. 1859 bis 1876 war er gleichzeitig Spezialdirektor der Feuerversicherungsgesellschaft Deutscher Phönix. 1860 wurde er zum Oberappellations- und Kassationsgerichtsrat am Oberappellationsgericht Darmstadt befördert. 1866 bis 1881 war er Präsident des Historischen Vereins für das Großherzogtum Hessen. 1879 wurde er pensioniert.
Nach der Märzrevolution wurden die Abgeordneten der Ersten Kammer der Landstände erstmals frei gewählt. Draud wurde für den Wahlbezirk 7 Hungen und Nidda gewählt und gehörte der Kammer 1849 bis 1850 an.
Literatur
- Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, S. 248.